Schwerin - Ein angeblicher Geheimbericht zur Finanzierung der Theater in Mecklenburg-Vorpommern sorgt in der Landespolitik für Aufregung. Die oppositionellen Grünen beantragten am Montag eine Sondersitzung des Bildungs- und Kulturausschusses des Landtags, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Sondersitzung soll am Dienstag kommender Woche stattfinden.
Nach einem Bericht der «Ostsee-Zeitung» (Montag) geht aus dem Papier aus dem Jahr 2014 hervor, dass das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin im Vergleich zu den anderen Bühnen des Landes mehr Unterstützung vom Land bekommt. Auch seien darin für die Zukunft hohe Verluste - 2018 zum Beispiel 3,9 Millionen Euro - prognostiziert. Der für die Theater zuständige Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) wisse seit langem von der Schieflage des Staatstheaters.
Im Dezember hatte Brodkorb den seit langem geplanten Einstieg des Landes als Mehrheitsgesellschafter beim Staatstheater wegen hoher Defizite in der Zukunft überraschend infrage gestellt. Die Verhandlungen mit der Landeshauptstadt wurden kurz darauf aber wieder aufgenommen.
Die Grünen verlangen nun Aufklärung vom Minister, welche Folgen die höheren Defizite am Mecklenburgischen Staatstheater in den kommenden Jahre für die Theaterreform insgesamt haben werden. «Wir wollen nicht, dass wie bei der Werftenpleite unmittelbar nach der Wahl das böse Erwachen kommt», sagte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Ulrike Berger. Brodkorb müsse auch erklären, wie die Landesregierung die Ungleichbehandlung der Theater im östlichen und westlichen Landesteil beenden wolle.