Magdeburg (ddp-lsa). Knapp 100 Mitglieder der Staatskapelle Halle haben am Donnerstag vor dem Magdeburger Landtag gegen einen geplanten Stellenabbau protestiert. Mit Plakaten wie «Staatskapelle statt Sparkapelle» und «Frühaufsteher können länger Musikhören» machten sie auf die drohende Kündigung für Beschäftigte des Klangkörpers aufmerksam.
Ein Drittel der insgesamt 152 Musiker soll nach Vorstellungen der halleschen Stadtverwaltung aus Spargründen entlassen werden. Die endgültige Entscheidung steht auf der Tagesordnung des Stadtrates am 26. November.
Orchestervorstand Frank Hirschlinger nannte vor dem Landtag das Anliegen nicht nachvollziehbar. Dass 50 Kollegen in absehbarer Zeit auf der Straße stehen sollen, wolle man nicht akzeptieren. In einer Petition an die Landesregierung und den Landtag von Sachsen-Anhalt verlangte er eine Rücknahme der Beschlussvorlage. Sie bedeute einen kulturellen Verlust für die Stadt und das ganze Land. Hirschlinger sprach sich für schnelle Gespräche zwischen allen Beteiligten aus, um den Personalabbau stoppen zu können. Das Orchester sei «jederzeit zu Gesprächen über einvernehmliche Lösungen» bereit.
Vergangenen Dienstag (11.11.) hat der Kulturausschuss der Stadt Halle die Kürzungen bei der Staatskapelle beschlossen. Alternativ zur Stellenkürzung soll ein Haustarifvertrag mit Gehaltskürzungen betriebsbedingte Kündigungen umgehen. Finanzausschuss und Stadtrat muss dem noch zustimmen.