Mainz - Das Philharmonische Staatsorchester Mainz soll wieder in das Staatstheater Mainz integriert werden. Das vereinfache die Organisation und Doppelstrukturen fielen weg, erklärte der Intendant des Staatstheaters, Markus Müller, bei der Vorstellung der Pläne am Dienstag in Mainz.
Stellen sollen nicht gestrichen werden, weder beim Theater mit seinen 328 Stellen noch beim Orchester mit seinen 77 Stellen. Eine Entscheidung könnte im kommenden Jahr fallen.
Im Zuge der kostenneutral geplanten Umstrukturierung dürfte sich die Finanzierung des als «Leuchtturm» gepriesenen Dreispartenhauses verändern. Derzeit teilen sich das Land und die Stadt den Betriebskostenzuschuss beim Theater von zuletzt 24,6 Millionen Euro zu gleichen Teilen. Die Gesellschafteranteile könnten sich verschieben, so dass das Land in Zukunft einen größeren Anteil übernimmt, sagte Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD).
Staatstheater und Staatsorchester waren im Rahmen der sogenannten Orchesterstrukturreform getrennt worden. Durch die 2004 vorgestellte Reform sollten die drei Landesorchester Ludwigshafen, Koblenz und Mainz erhalten bleiben, während Geld gespart wird, und zwar durch das Ausleihen von Musikern. Diese Idee sei in der Praxis äußert schwierig umzusetzen gewesen, sagte Hermann Bäumer, Generalmusikdirektor des Staatstheaters und Chefdirigent des Staatsorchesters.
Intendant Müller und Chefdirigent Bäumer sprachen nun von einer geplanten «Wiedervereinigung». Theater und Orchester seien ohnehin sehr eng miteinander verwoben; den weitaus größten Prozentsatz der Konzerte gebe das Orchester in Mainz.