Görlitz - Der Görlitzer Kreistag hat trotz heftiger Kritik Stellenstreichungen und eine Verschlankung des Spielplans am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz Zittau auf den Weg gebracht. Damit sollen bis 2016 1,15 Millionen Euro eingespart und umverteilt werden, wie aus dem Beschluss hervorging. Dazu werden 30 der zurzeit 252 Stellen gestrichen, zudem fallen zwölf Produktionen pro Spielzeit weg.
Gegen das Vorhaben regen sich seit mehreren Wochen vor allem in Zittau Proteste. Die Stadt ist von den Plänen besonders betroffen. Dort entfallen laut Konzept sechs von zwölf Inszenierungen, das Ensemble wird von zwölf auf neun Schauspieler verkleinert. Hintergrund des Sparkonzeptes ist, dass die Gehälter der übrigen Beschäftigten bis 2016 auf zehn Prozent unter Flächentarifniveau angehoben werden sollen.
Der kaufmännische Direktor der Theater-GmbH, Caspar Sawade, sagte, er habe diese Entscheidung erwartet. "Es ist natürlich nie schön, wenn man abbauen muss." Die Kürzungen würden nun sukzessive bis 2016 umgesetzt. "Kündigungen im rechtlichen Sinn" werde es nicht geben, Stellen würden nicht neu besetzt oder Verträge nicht verlängert. Sawade betonte: "Was wir finanziell noch machen können, werden wir auch umsetzen." Gerade im künstlerischen Bereich ließen sich auch Alternativen verwirklichen, etwa kleinere Inszenierungen anstelle einer Streichung von Produktionen.