Bad Kissingen - Schon länger schwelt in Bad Kissingen ein Streit zwischen dem Kurorchester und der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH. Die Musiker klagen über schwierige Arbeitsbedingungen und fordern einen kollektiven Tarifvertrag mit fairen Gehältern. Nun sieht man im Rathaus eine Einigung näher gerückt.
Ein Gespräch über ein Maßnahmenpaket zwischen den Beteiligten sei in konstruktiver Atmosphäre verlaufen, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Staatsbad Bad Kissingen GmbH, deren Gesellschafter der Freistaat Bayern und der Kurort sind. Die Gewerkschaft sieht das anders.
In dem Paket geht es der Mitteilung zufolge unter anderem um eine signifikante Verbesserung der Gehaltsstruktur sowie eine deutliche Reduzierung der Arbeitsstunden für die Musikerinnen und Musiker. Für Zusatzaufgaben seien zusätzliche monatliche Pauschalen geplant. Zudem solle sich das Orchester auf seine Kernaufgabe konzentrieren und pro Woche 13 je einstündige Konzerte spielen. Eine Koordinationsstelle solle das Ensemble zusätzlich unterstützen. Einen Tarifvertrag lehnt die Stadt weiter ab. Aufgrund unterschiedlicher Arbeitgeber könne man keine Tarifverhandlungen für das gesamte Orchester führen.
Die Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung (DOV) übt jedoch Kritik. Nach Monaten des Arbeitskampfes sei man immer noch nicht bereit, mit der DOV zu sprechen. Stattdessen lade man die Musiker zu Einzelgesprächen und lege jedem einen separaten Arbeitsvertrag vor. Diese Verträge prüfe man nun, sagte die Gewerkschaft auf Anfrage.
Die Musiker klagen über die hohe Arbeitsbelastung. So müssten sie auch im Bühnendienst oder in der Orchesterbibliothek arbeiten. Dabei bräuchten sie ausreichend Zeit zum Üben. Die Bezahlung bewege sich am untersten Ende der in Deutschland allgemein üblichen Tarifentgelte.