Schwerin - Der Streit um mehr deutschsprachige Musik bei NDR 1 Radio MV beschäftigt nun auch die Justiz. Die Bürgerinitiative «Für mehr deutsche Musik im Radio» hat bei der Staatsanwaltschaft in Schwerin Anzeige wegen Diskriminierung gegen die Direktorin des Landesfunkhauses in Schwerin, Elke Haferburg, und den Chefredakteur von NDR 1 Radio MV, Joachim Böskens erstattet.
Einen entsprechenden Bericht des «Nordkurier» (Donnerstag) bestätigte der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Willi Behnick. Die Initiative fordert überwiegend deutschsprachige Musik auf NDR 1 Radio MV. Ein Anteil von derzeit 80 Prozent englischsprachiger Titel im Musikprogramm sei eindeutig zu viel, sagte Behnick. Viele ältere Menschen verstünden kein Englisch. Die Gruppe der über 60-Jährigen stellt den größten Höreranteil von NDR 1 Radio MV.
In einer Anhörung des Petitionsausschusses des Landtags im April hatte Haferburg die Musikauswahl als das Ergebnis wissenschaftlich fundierter Medien- und Marktforschung bezeichnet. Ziel sei es, so viele Hörer wie möglich zufriedenzustellen. Deutscher Schlager polarisiere aber. Jüngere Hörer könnten abschalten.