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Shakespeares «Wintermärchen» kommt als Ballett in deutsche Kinos. Foto: Hufner
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Studenten entdecken in Theresienstadt NS-verfolgte Komponisten

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Terezin - Studierende aus Deutschland und Tschechien gehen im früheren Ghetto Theresienstadt gemeinsam auf musikalische Spurensuche. Von den Nationalsozialisten ermordete Komponisten wie Viktor Ullmann, Hans Krasa und Pavel Haas stehen im Mittelpunkt einer Sommerschule, die am Dienstag im heutigen Terezin in Tschechien beginnt.

Die Erinnerungen an das Ghetto seien hier auf jedem Schritt präsent, sagte der Musikwissenschaftler Lubomir Spurny, einer der Organisatoren der Veranstaltung.

Die Teilnehmer kommen von der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Masaryk-Universität in Brünn (Brno). Auf dem Programm stehen wissenschaftliche Vorträge. Doch es geht auch darum, die Musik der ermordeten jüdischen Künstler vor Publikum aufzuführen. So sind zwei Konzerte geplant, an denen junge tschechische Schüler mitwirken werden. Denn Terezin, das heute knapp 3000 Einwohner hat, sei auch eine Stadt, die in der Gegenwart lebt, sagte Spurny.

Die deutschen Nationalsozialisten hatten die Festung Theresienstadt 1941 zum Ghetto und Durchgangslager nach Auschwitz gemacht. Mehr als 33 000 Häftlinge starben im Ghetto selbst, rund 88 000 wurden ins Vernichtungslager deportiert. Gefördert wird die Sommerschule in Terezin vom deutsch-tschechischen Kulturprojekt «Musica non grata», das vom Auswärtigen Amt in Berlin unterstützt wird.

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