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Berliner Clubs bekommen im Schnitt 81 000 Euro vom Senat. Foto: Hufner
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Studie: Rund 2000 Musikclubs in Deutschland

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Berlin - Die Musikclubs in Deutschland hoffen auf einen Neustart - aber auch nach der Pandemie stehen sie nach Einschätzungen aus der Szene vor Herausforderungen. Laut einer Studie der Initiative Musik, einer Fördereinrichtung des Bundes, müssen etliche Betriebe in den nächsten Jahren Nachfolgerinnen und Nachfolger finden. Die Clubstudie wurde am Freitag veröffentlicht.

Ziel war es, einen Überblick über die Szene zu bekommen. Demnach existieren in Deutschland rund 2000 Musikspielstätten. Dazu zählen laut Studie Orte mit maximal 2000 Plätzen, die regelmäßig Livemusik anbieten - beispielsweise Jazzkneipen, kleinere Konzerträume oder Technoclubs, solange dort künstlerisch tätige DJs auflegen.

Verschiedene Förderprogramme sollen Betriebe in der Corona-Krise unterstützen. Clubs könnten damit gut durch die Krise kommen, «wenn sie denn schlau genug waren und agil genug waren», sagte der Hamburger Clubbetreiber Karsten Schölermann, Gründungsmitglied des Verbands LiveMusikKommission. Das große Problem seien ältere Betreiber, die müde seien.

Laut Erhebung sind die Betreiber im Durchschnitt 48 Jahre alt - bei Jazzclubs liegt der Altersdurchschnitt bei 60 Jahren. Es stelle sich die Frage, wie die Übergabe der Musikspielstätten an nachkommende Generationen gestaltet werden könne, damit die Betriebe nicht mit ihren Betreibern in den Ruhestand gingen, heißt es in der Studie.

Mehr als die Hälfte der Musikspielstätten wird laut Untersuchung von Vereinen oder Privatpersonen betrieben. Etwa die Hälfte der Umsätze werde mit Gastronomie gemacht, ein Viertel mit Eintrittsgeldern, wie aus den Daten hervorgeht, die im Herbst erhoben worden waren. Knapp 10 Prozent stammen demnach aus öffentlichen Zuschüssen.

Wegen der Pandemie war das öffentliche Leben in Deutschland in weiten Teilen monatelang heruntergefahren worden. Bisher gebe es keine Daten, wie viele Musikclubs seitdem dauerhaft schließen mussten, sagte die Geschäftsführerin der Initiative Musik, Ina Keßler. Schölermann rechnet damit, dass es Jahre dauern könnte, bis die Clubs wieder ihr Umsatzniveau von früher erreichen.

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