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Studie: WDR spart nicht am Kulturprogramm

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Köln - Eine Studie des Deutschen Kulturrates bescheinigt dem WDR gute Noten für seine Kulturberichterstattung. Entgegen der «gefühlten Wahrheit» habe es bei der größten ARD-Anstalt in den vergangenen Jahren keinen Abbau bei der Kultur gegeben, heißt es in der in Köln vorgestellten Studie «Der WDR als Kulturakteur».

Für die im Auftrag des WDR erstellte Studie wertete der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, die Themengewichtung im WDR-Gesamtprogramm aus. Demnach haben 40 Prozent der Sendungen im WDR Fernsehen einen Kulturbezug. Als «bemerkenswert» stuft die Studie einen Anteil an Kulturthemen von 17 Prozent in den «Lokalzeit»-Sendungen ein. Auch dem WDR-Hörfunk bescheinigt die Studie das Prädikat «Kulturfunk» mit einem Kulturanteil von rund 72 Prozent.

«Der WDR ist besser als sein Ruf», sagte Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann. So leiste sich der Sender im Hörfunk mit WDR 3 und WDR 5 gleich zwei Kulturprogramme. Eine «Ausdörrung» der Kulturprogramme sei nicht feststellbar. An die Kulturszene und Kulturpolitiker richtet die Studie den Appell, «genauer hinzuschauen und das Programm tatsächlich in seiner Breite wahrzunehmen».

Kritik übt die Studie am allgemeinen Rückgang der Durchschnittsminutenpreise für Auftrags- und Koproduktionen. Diese Preise seien allein beim WDR zwischen 2001 und 2006 um rund 40 Prozent eingebrochen. Einen Hauptauslöser dafür sieht die Studie in der steigenden Zahl an Fernseh- und Filmproduktionsunternehmen. Der WDR sei aber zugleich zur Zahlung aktueller Marktpreise verpflichtet, um Verzerrungen im Wettbewerb zu vermeiden.

WDR-Intendantin Monika Piel sagte, die Ergebnisse der Studie seien «Bestätigung und Ansporn für die Zukunft» gleichermaßen. Jedoch werde es angesichts der angekündigten Einsparungen des Senders von rund 150 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren auch bei der WDR-Kulturberichterstattung Abstriche geben müssen.


s. auch: Beitrag zum Thema auf 3sat

 

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