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Teilzeit-Lösung: Musiker der Landesbühnen Sachsen behalten ihre Arbeitsplätze

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Dresden - Die Musiker der Sächsischen Landesbühnen behalten ihre Arbeitsplätze, werden künftig aber weniger verdienen. Ihre Gewerkschaft, die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), hat am Mittwoch das Angebot des Kunstministeriums zur Zusammenführung des Orchesters mit der Neuen Elbland Philharmonie angenommen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Die Musiker sollen demnach in 77-prozentiger Teilzeit arbeiten und entsprechend weniger Geld bekommen.

 

Die DOV betonte, das Eckpunktepapier zur Zukunft des Orchesters "notgedrungen akzeptiert" zu haben. Hätte sie nicht zugestimmt, wäre zum 30. November allen Musikern gekündigt worden. "Wir müssen weiter verhandeln, da einige Punkte noch nicht geklärt sind", sagte DOV-Verhandlungsführer Andreas Masopust auf dapd-Anfrage. Einen neuen Gesprächstermin zwischen den Tarifparteien gibt es nach Angaben des DOV und des Ministeriums noch nicht.

In beiden Orchestern zusammen sind aktuell 102 Musiker angestellt. Ab dem 1. August 2012, wenn die Musiker der Radebeuler Landesbühnen in die Novum GmbH der Riesaer Neuen Elbland Philharmonie wechseln, sollen sie sich den Ministeriumsangaben zufolge 72 Stellen teilen.

Die DOV hatte am Mittwoch ihre Zusage mit deutlichem Protest verbunden. Die Musiker hatten in den vergangenen Wochen vergeblich mehr Sicherheit gefordert, vor allem einen Insolvenzschutz für den Fall, dass die GmbH in Konkurs geht. Dem Ministerium zufolge ist eine solche Absicherung aber rechtlich nicht möglich.

Hintergrund der Zusammenlegung ist, dass das Mehrspartentheater Sächsische Landesbühnen am 1. August 2012 von einem Staatsbetrieb in eine GmbH in kommunaler Trägerschaft ohne eigenes Orchester überführt werden soll.