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Theater Altenburg-Gera geht mit kleinerem Programm in neue Saison

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Gera - Das Landestheater Altenburg-Gera wird seinem Publikum in der kommenden Saison einen reduzierten Spielplan bieten. «Die nächste Spielzeit trägt die Züge der Krise, danach ist das Theater hoffentlich wieder zurück in sicherem Fahrwasser», sagte Generalintendant Matthias Oldag am Mittwoch bei der Spielplanvorstellung in Gera.

Statt wie bislang bis zu 1.000 Vorstellungen pro Spielzeit werde es ab September nur noch rund 700 Aufführungen geben. Wegen zu hoher Ausgaben war der Theater & Philharmonie Thüringen GmbH im vergangenen Jahr ein Defizit von 1,8 Millionen Euro prognostiziert worden. Derzeit liege sein Haus jedoch mit 300.000 Euro im Plus. «Das ganze Theater hat die Zähne zusammengebissen», sagte Oldag.

Nun werde es eine «bescheidene, aber trotzdem gute und ernstzunehmende Konsolidierungs-Spielzeit» geben, sagte Oldag. Das Haus dürfe in Zukunft durch politische Beschlüsse nicht zum Massen- und Provinztheater werden und nur für «Bespaßung statt Erbauung, Kommerz statt Kunst» zuständig sein, sagte Oldag.

Künstlerische Leitung verlässt das Theater
Das Spielzeitmotto «Wege» sei auch deshalb gewählt worden, weil sich mit Ende der jetzigen Spielzeit am Landestheater viele Wege trennen. Oldag hatte im Februar angekündigt, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Ab August soll ein Nachfolger das Ruder übernehmen. «Ich hoffe, dass das gelingen wird», sagte Oldag. Neben ihm werden auch Generalmusikdirektor Howard Arman, Chefdramaturgin Anne-Sylvie König, Ballettdirektor Ivaylo Iliev und die Leiterin des Puppentheaters, Astrid Griesbach, das Haus verlassen.

Laut der Schauspieldirektorin Amina Gusner dominiert in der kommenden Spielzeit das Thema «die Welt als unsicherer Ort». Neben Klassikern wie Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» und William Shakespeares «Hamlet» stehe auch die Uraufführung des Stücks «Berlin Calling» auf dem Programm, das auf dem gleichnamigen Kinofilm über einen DJ beruht.

Mit den Philharmonischen Schlosskonzerten startet das Landestheater außerdem eine neue Konzertreihe, wie der Leitende Dramaturg Felix Eckerle ankündigte. Während Ende September Mozart im Vordergrund stehe, widme sich die Reihe im Juli den Ende desselben Monats beginnenden Olympischen Sommerspielen in London. Zudem präsentiert das Landestheater laut Eckerle in der kommenden Saison neun Philharmonische Konzerte, unter anderem mit Werken von Franz Liszt, Ludwig van Beethoven, Hans Rott und Walter Braunfels.

Außerdem gibt die neue Ballettdirektorin Silvana Schröder mit dem Stück «Freaks» ihren Einstand. Bei musikalischer Untermalung von Philip Glass und den Einstürzenden Neubauten sollen dabei die Außenseiter der Gesellschaft im Vordergrund stehen.