Berlin - Das Haus des Berliner Ensembles (BE) bleibt für den Dramatiker Rolf Hochhuth und seine Aufführung «Sommer 14» weiter geschlossen. Hochhuth und seine Schauspieler warteten am Freitagvormittag vergebens vor dem Theater am Schiffbauerdamm auf Einlass. «Er hat keinen Anspruch, auf die Bühne zu kommen», sagte Judith Müller, Anwältin des BE-Intendanten Claus Peymann, vor dem Theater zu Hochhuths Forderung.
Dabei berief sie sich auf einen Beschluss des Landgerichts Berlin vom Donnerstag, wonach die Einstweilige Verfügung, dass Hochhuth das Haus nutzen darf, eingestellt wurde. Am 13. August soll vor Gericht verhandelt werden.
Vor dem Theater äußerte sich neben Hochhuth auch sein Anwalt Uwe Lehmann-Brauns über den Streit. Es bleibe bei dem Grundsatz des Rechtes des Eigentümers, in seinem Theater in der Sommerpause zu spielen, sagte Lehmann-Brauns. Unterdessen kündigte sein Mandant erneut an, den Mietvertrag zwischen dem Senat und der von ihm gegründeten Ilse-Holzapfel-Stiftung über das Haus aufzulösen. Der Stiftung gehört das historische Theatergebäude. «Die Kündigung wird eingereicht», sagte Hochhut, was sein Anwalt dagegen zurückwies.
Bei dem Streit geht es um die Sommernutzung des Theaters während der Pause des Berliner Ensembles. Vertraglich steht das Haus Hochhuth zu, der dort das Stück «Sommer 14» inszenieren will. In dem Haus wird derzeit jedoch gebaut, und Proben sind nicht erlaubt. Zudem habe Hochhuth das Berliner Ensemble nicht, wie vertraglich festgeschrieben, bis zum 30. April 2008 ausreichend über Stück, Termine und Regie informiert, sagte Müller. Dies wies Lehmann-Brauns dagegen zurück. «Es geht nicht um Fristen», betonte er.
Hochhuth und Peymann streiten sich seit Jahren über das Theater am Schiffbauerdamm. Das Land Berlin hat das Theater von der Stiftung gemietet. Der Vertrag endet 2012.