Stuttgart - Ein abgespecktes Programm, Kurzarbeit, eine zunächst verkürzte Spielzeit und Gastspiele unter anderem in Clubs und Hotellobbys - die Corona-Pandemie wird auch in der kommenden Saison ihre Spuren bei den Württembergischen Staatstheatern hinterlassen.
Die Oper reduziert die Zahl ihrer Vorstellungen deutlich und zeigt statt wie ursprünglich geplant 68 bis Ende Januar nur 38 Vorstellungen im Opernhaus. Außerdem beginnt die Saison erst im Oktober, darüber hinaus wird im Januar 2021 nichts aufgeführt. «Insgesamt liegt der Fokus auf fünf Musiktheater-Premieren und Spezialformaten, es wird lediglich zwei Repertoirevorstellungen geben», sagte Intendant Viktor Schoner am Mittwoch in Stuttgart. Die Einsparungen durch die Kurzarbeit forderten Opfer. «Der Repertoirebetrieb, wie wir ihn kennen, wird nicht stattfinden.»
Die Theatersparte will möglichst flexibel auf die dynamischen Bedingungen für den Spielbetrieb reagieren, wie Schauspielintendant Burkhard Kosminski sagte. Geplant sind sechs Neuproduktionen, darunter zwei Uraufführungen. Auch Entertainer Harald Schmidt soll ab dem 30. November wieder mit seiner Show-Reihe «Echt Schmidt» auf der Bühne stehen. Aus der abgelaufenen Spielzeit will das Theater ein verkleinertes Repertoire von sieben Produktionen wiederaufnehmen.
Kosminski will das Haus zudem tagsüber für jedermann öffnen. Die Gesellschaft ziehe sich wegen der Corona-Pandemie ins Private zurück. Deshalb sollten Besucher ab der neuen Spielzeit im Schauspielhaus essen, Zeitung lesen oder auch arbeiten können.
Stücke mit Abstand und Empfindung stehen auf dem Programm des Balletts. Der eigentliche Plan eines elfmonatigen Choreographien-Reigens von Stücken, die eng mit der 60-jährigen Geschichte des Stuttgarter Balletts verbunden sind, sei wegen der Corona-Auflagen und Sparmaßnahmen fallengelassen worden, sagte Intendant Tamas Detrich. Geplant sind insgesamt fünf Uraufführungen und zwei Erstaufführungen.