Cottbus - Nach Vorwürfen über den Führungsstil des Generalmusikdirektors des Cottbusser Staatstheaters hat sich auch der Stiftungsrat der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus-Frankfurt (Oder) für eine vorzeitige Beendigung der Anstellung ausgesprochen.
Die Mitglieder des Gremiums seien betroffen über die Vorwürfe der Musiker gegen Generalmusikdirektor Evan Alexis Christ, hieß es am Montag in einer Mitteilung nach einer außerordentlichen Sitzung des Stiftungsrates.
Christ sei ein herausragender Dirigent und habe dem Orchester des Staatstheaters zu überregionalem Renommee verholfen. Trotzdem unterstütze man die Absicht von Intendant Martin Schüler, die Anstellung von Christ vorzeitig zu beenden. Der Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung, Martin Roeder, hatte Ende April mitgeteilt, Christ sei bis zum Ende der Spielzeit beurlaubt - und es werde die Beendigung des Arbeitsverhältnisses angestrebt.
In den vergangenen Wochen war Kritik über Christs Führungsstil immer lauter geworden. Die Rede ist von cholerischen Ausfällen und Beleidigungen im Arbeitsalltag - über Jahre. Die Theaterleitung regte eine Auszeit Christs und einen Mediationsprozess an. Der Generalmusikdirektor dagegen habe eine Vertragsauflösung ins Spiel gebracht, hieß es. «Die Musikerinnen und Musiker haben ein Recht auf respektvolle Umgangsformen und konstruktive Kritik», teilte der Stiftungsrat mit.
Schüler will seine Arbeit als Intendant des Staatstheaters beenden. Er will seinen Verpflichtungen noch bis zum Ende der laufenden Spielzeit nachkommen. Letzter Spieltag ist laut Theater der 7. Juli.
Christs Vertrag läuft eigentlich noch bis ins Jahr 2024. Der von Schüler hätte auch so lange gedauert.