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«Theater des Jahres»: Kritiker wählen Münchner Kammerspiele
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«Theater des Jahres»: Kritiker wählen Münchner Kammerspiele

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Berlin/München - Theaterkritiker haben die Münchner Kammerspiele zum Haus des Jahres gewählt. Ex-Intendant Matthias Lilienthal konnte damit zum zweiten Mal hintereinander punkten. Wer schafft es noch auf die renommierte Liste? Und worüber haben sich Kritiker geärgert?

Die Münchner Kammerspiele sind erneut zum «Theater des Jahres» gewählt worden. In einer Umfrage unter 44 Kritikerinnen und Kritikern schnitt das Haus am besten ab, wie das Magazin «Theater heute» am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Damit wurden die Kammerspiele zum zweiten Mal hintereinander ausgewählt - jeweils unter der Leitung von Matthias Lilienthal. Der 60-Jährige hatte seine Intendanz an den Kammerspielen vor Kurzem beendet und war zurück nach Berlin gegangen.

Die Kritiker kürten Sandra Hüller («Toni Erdmann») zur Schauspielerin des Jahres - sie hatte die Auszeichnung auch 2019 bekommen. Insgesamt wurde sie bereits vier Mal ausgewählt. Diesmal lobten Kritiker ihre Darstellung von «Hamlet» am Schauspielhaus Bochum.

Schauspieler des Jahres ist laut Umfrage Fabian Hinrichs, auch bekannt aus dem fränkischen «Tatort». Zusammen mit René Pollesch erarbeitete er ein Stück für den Berliner Friedrichstadt-Palast: In «Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt» dachte er im Goldanzug über Einsamkeit und Kapitalismus nach.

Die Inszenierung des Jahres stammt nach Meinung der Kritiker von Choreographin Florentina Holzinger - ihr Stück «Tanz» war auch zum diesjährigen Berliner Theatertreffen eingeladen. Zum Stück des Jahres wurde Ewald Palmetshofers «Die Verlorenen» gewählt.

Die Kritiker kürten ihre Höhepunkte der Saison 2019/2020. Wegen der Corona-Pandemie hatten Theater vorzeitig schließen müssen, die Spielzeiten wurden verkürzt. Die Pandemie, die geschlossenen Theater und der Umgang der Politik mit der Kultur waren nach Meinung etlicher Kritiker auch die «ärgerlichste Erfahrung des Jahres».

Die ausgesuchten Theaterkritiker können ohne Vorauswahl ihre Favoriten nennen, weshalb sich die Stimmen oft auf viele Inszenierungen und Häuser verteilen können. Sie berücksichtigen Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Dass erneut die Münchner Kammerspiele gut abschnitten, ist nach Meinung des Fachmagazins ein triumphales Ende der fünfjährigen Intendanz von Lilienthal. 13 Kritikerinnen und Kritiker entschieden sich für das Haus. Der «anfangs noch holprige Versuch, ein Stadttheater mit einem internationalen Produktionshaus zu kreuzen», habe «immer reichere Früchte getragen», schreibt das Magazin.

Das beste Bühnenbild stammt von Julia Oschatz - sie hat es für «Hamlet» am Berliner Maxim Gorki Theater entworfen. Bei den Kostümen schnitt Victoria Behr am besten ab - mit ihrer bunten Kleidung für «Amphitryon» an der Berliner Schaubühne. Als Nachwuchskünstler wurden die Schauspieler Gina Haller und Johannes Nussbaum sowie die Autorin Caren Jeß von den Kritikern gelobt.

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