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Das Rostocker Volkstheater schwimmt auf einer Erfolgswoge. In der abgelaufenen 108. Spielzeit kamen 149 000 Besucher in die fast 700 Vorstellungen. Das waren rund 55 000 Zuschauer mehr als in der Spielzeit 2002/03. Dazu haben vor allem die Open-Air-Vorstellungen auf der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) beigetragen, wie Generalintendant Steffen Piontek am Donnerstag sagte. Aber auch in die angestammten Häuser des Volkstheaters seien fast 19 000 Interessenten mehr gekommen. Damit liege Rostock bei der Besuchersteigerung im oberen Bereich in Deutschland.
Allerdings ist die Auslastung der Vorstellungen (ohne IGA) mit 62 Prozent längst nicht optimal. Bei einem Gesamthaushalt von fast 19 Millionen Euro konnten bei eigenen Einnahmen mit 1,4 Millionen Euro über 40 Prozent mehr auf der Haben-Seite verbucht werden als in der Spielzeit zuvor. Finanziert wird die Bühne größtenteils durch das Land (8,4 Millionen Euro) und die Stadt (8,8 Millionen Euro). Das Vier-Sparten-Theater beschäftigt derzeit 330 Mitarbeiter.Ein seit Jahren diskutierter Theaterneubau nimmt noch keine Gestalt an. Das Große Haus ist seit britischen Bombenangriffen 1942 nur ein Provisorium. Die Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung (RGS) als kommunaler Sanierungsträger möchte einen Multifunktionsbau einschließlich Büroräumen und Einkaufszentrum errichten. Das Vorhaben wurde von der Kultursenatorin der Stadt, Ida Schillen (parteilos), am Donnerstag erneut kritisiert. Die Stadt brauche ein Theater mit echtem Produktionsbetrieb, sagte sie. Die vier Sparten dürften nicht in Frage gestellt werden.