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Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) will trotz massiver Sparzwänge seine beiden Orchester, seine Big Band und seinen Chor behalten. WDR-Intendant Tom Buhrow stellte am Montag in Köln klar, dass radikale Einschnitte bei den vier Klangkörpern nicht geplant seien. Im Juni hatte Buhrow die Streichung von 500 Stellen angekündigt, weil es im Etat des Senders von 2016 an eine jährliche Lücke von 100 Millionen Euro gebe. Am Montag sagte der ehemalige «Tagesthemen»-Moderator, die Klangkörper würden von den Einsparungen zwar nicht ausgenommen, sollten aber «möglichst schonend» behandelt werden.
Die Orchester der öffentlich-rechtlichen Sender stehen mancherorts zur Diskussion. So hat der SWR-Rundfunkrat vor zwei Jahren beschlossen, die Orchester Freiburg/Baden-Baden und Stuttgart von 2016 an zu verschmelzen, um fünf Millionen Euro zu sparen. Ein letzter Rettungsversuch für das SWR-Sinfonieorchester in Baden war diesen Sommer gescheitert.
WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber sagte dagegen am Montag, während im gesamten Hörfunkbereich nächstes Jahr acht Prozent eingespart werden müssten, kämen die Klangkörper mit vier Prozent weg. Buhrow betonte, das Sinfonieorchester, das Funkhausorchester, der Chor und die Big Band hätten eine wichtige kulturelle Funktion für das Land Nordrhein-Westfalen: «NRW selbst als Land hat kein Staatsorchester», sagte er. «Es geht auch um den Dienst in der Gesellschaft.» Die WDR-Klangkörper brächten zum Beispiel viele Kinder und Jugendliche zum ersten Mal mit klassischer Musik in Berührung.
«Die ARD ist der größte Konzertveranstalter in ganz Deutschland, und der WDR ist der größte Konzertveranstalter in NRW», sagte Weber. «Der deutsche Kulturbetrieb wäre einfach nicht denkbar ohne die ARD.»
Ab der Saison 2014/15 werden drei der WDR-Klangkörper von neuen Chefdirigenten geführt: die Big Band von dem Amerikaner Richard DeRosa, das Funkhausorchester von dem Engländer Wayne Marshall und der Rundfunkchor von dem Schweden Stefan Parkman. An der Spitze des Sinfonieorchesters steht weiterhin der Finne Jukka-Pekka Saraste.