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Trier will trotz roter Zahlen mit Theaterintendant weitermachen

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Trier - Die Stadt Trier will an Theaterintendant Karl Sibelius festhalten - trotz Budgetüberschreitungen in Millionenhöhe. In einem neuen Vertragsangebot bis Juli 2020 ist aber eine Doppelspitze mit Generalintendant und kaufmännischem Direktor vorgesehen. Der Steuerungsausschuss beschloss das geänderte Angebot am Mittwochabend mit großer Mehrheit, wie die Stadt Trier mitteilte.

Der Kulturausschuss hatte vorher bereits dafür gestimmt. Der aktuelle Vertrag läuft Ende Juli aus. Die Stadt geht nach Angaben eines Sprechers davon aus, dass Sibelius dem neuen Text zustimmen wird.

Trier hatte dem Intendanten im Juni die kaufmännische Leitung entzogen. Das Theater fuhr im vergangenen Jahr ein Defizit von 1,3 Millionen Euro ein. Einer Prognose zufolge soll das Budget in diesem Jahr in gleicher Höhe überzogen werden. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte eine Haushaltssperre für alle freiwilligen Ausgaben verhängt. Sibelius ist seit August 2015 Intendant.

Der Intendant und der kaufmännische Direktor sollen künftig gleichberechtigt entscheiden, wenn es um Fragen von Wirtschaft und Verwaltung geht, Sibelius soll in künstlerischen Fragen weiter das alleinige Sagen haben. Auch bei Gehaltsfragen ging die Stadt nach Angaben des Beigeordneten Thomas Egger auf Sibelius zu. Im Steuerungsausschuss stimmten CDU, SPD, Grüne, FWG und Linke dem neuen Vertrag zu, AfD und FDP waren dagegen. Der Kulturausschuss, in dem AfD und FDP nicht vertreten sind, votierte einstimmig. Der Trierer AfD-Fraktionschef und Landtagsabgeordnete Michael Frisch kritisierte, es sei nicht nachvollziehbar, den Intendanten für eine verheerende Bilanz mit einem Vierjahres-Vertrag zu belohnen.

Das Theater hat derzeit auch mit einem Besucherrückgang zu kämpfen. Als Konsequenz wurde das Programm überarbeitet. «Wir haben schon für die kommende Saison ein für die breite Bevölkerung zugänglicheres Programm», sagte der Stadtsprecher. Das Haus war bereits in den Schlagzeilen, weil es ein für Mai 2017 angekündigtes Schauspiel über die tot aufgefundene Studentin Tanja Gräff absetzen musste. Deren Mutter war nicht in die Pläne eingebunden. Schauspielchef Ulf Frötzschner war daraufhin entlassen worden.

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