Berlin - Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) betont die Bedeutung der Digitalisierung für die Kinos. «Unser Ziel ist eine flächendeckende Digitalisierung der Kinolandschaft und der Erhalt ihrer Vielfalt», sagte er am Donnerstag auf dem Deutschen Produzententag. «Viele kleine Kinos schaffen die Digitalisierung nicht allein.»
Die Förderung zur Kino-Digitalisierung startet am Freitag (11. Februar). Die Formulare werden dann auf der Webseite der Filmförderanstalt (FFA) zu finden sein, wie diese am Donnerstag mitteilte. Die Förderung wird gemeinsam von der FFA und dem Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) getragen.
In seiner Rede hob Neumann zudem den Stellenwert des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) hervor. «Ich kenne kein staatliches Programm, das eine bessere Rendite hat», sagte er. Von 2007 bis Ende 2010 hätten 416 Filme Zuschüsse in Höhe von rund 234 Millionen Euro erhalten. Diese hätten bis heute allein in Deutschland Folgeinvestitionen in Höhe von über 1,4 Milliarden Euro nach sich gezogen.
Neumann appellierte in seiner Rede zudem an die öffentlich-rechtlichen Sender, insbesondere die ARD: «Binden Sie den deutschen Film in Ihr Programm ein», sagte er. Die ARD werde mit öffentlich-rechtlichen Gebühren gespeist. Deshalb habe sie den Auftrag, auch die Kinokultur zu unterstützen.
«Schöpferische Pause» der Filmemacher
Den Umsatzeinbruch des Deutschen Films im Jahr 2010 sieht Neumann realistisch. «Wir sollten das nicht überbewerten», sagte er. Schwankungen habe es in der Vergangenheit immer gegeben. Der Marktanteil sei in den letzten Jahren im Schnitt gestiegen.
Die Filmemacher hätten sich 2010 «eine schöpferische Pause gegönnt». Stars wie Til Schweiger und Michael «Bully» Herbig hätten keine Filme in die Kinos gebracht. Auch große Bestsellerverfilmungen wie etwa die «Päpstin» habe es nicht gegeben. Zudem habe die Fußballweltmeisterschaft negative Auswirkungen auf das Kino gehabt.
Optimismus für das Kinojahr 2011
Ähnlich äußerte sich der Filmproduzent Martin Moszkowicz am Donnerstag im Deutschlandfunk. Zwar habe es 2010 «gute und überzeugende Filme» gegeben, aber es hätten ein oder zwei Produktionen mit mehr als drei Millionen Zuschauern gefehlt, die es in den Vorjahren immer gegeben habe. «Die kommen dafür alle in 2011», sagte der Vorstand des Bereiches Film & Fernsehen bei Constantin Film. Der Produktionsjahrgang sei sehr stark. «Deutsches Publikum möchte gerne deutsche Filme sehen.»
Der deutsche Film hatte 2010 mit 20,9 Millionen Besuchern und einem Marktanteil von 16,8 Prozent nur rund die Hälfte seiner Besucher aus dem Vorjahr (39,9 Millionen; 27,4 Prozent) erreicht.