Berlin - Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern sollten nach Ansicht des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft mit einem Wegfall von Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen einhergehen. Nur so könnte die dringend benötigte volle Auslastung erreicht werden, sagte Verbandspräsident Jens Michow am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Nur noch geimpften und genesenen Menschen Eintritt zu Großveranstaltungen zu gewähren, sei dabei «für die Branche sicher nicht die beste aller Lösungen», sagte er. Sie sei suboptimal, da damit auf 50 Prozent des Publikums verzichtet werden müsste. «Aber es ist ein Weg, um endlich herauszufinden, was zukünftig überhaupt noch möglich ist.»
Es sei gewiss keine Wunschvorstellung, dass nur Geimpften und Genesenen («2G») Zugang gewährt werde, sagte Michow. Das Wichtigste für die Branche jedoch sei, bei Konzerten und Veranstaltungen auf Abstandsregeln und Einlassbeschränkungen verzichten zu können. Denn diese bedeuteten, dass 100 Prozent Kosten eine Einnahmechance von lediglich 25 Prozent gegenüberstehe.
Sofern die von der Ministerpräsidentenkonferenz geforderte Testpflicht für Veranstaltungsbesucher dazu führe, dass bei Veranstaltungen, zu denen Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete («3G») zugelassen werden, auf die Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen verzichtet werden kann, «wäre dies endlich ein gigantischer Schritt in die richtige Richtung». Nur dann hätten Veranstalter endlich wieder die Möglichkeit, tatsächlich wirtschaftlich zu veranstalten. Nach der Erfahrungen der vergangenen Monate sehe er dies allerdings nicht, sagte Michow. «Leider bietet ein weiteres Mal auch diese Konferenz unserem Wirtschaftszweig nicht einen Funken einer Perspektive.»