Hannover - Im Streit um mehr Geld für kommunale Theater hat die Gewerkschaft Ver.di an die niedersächsische Landesregierung appelliert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die rot-schwarze Koalition beabsichtige offensichtlich, den kommunalen Theatern von 2020 an die Refinanzierung von Tarifsteigerungen zu verweigern, erklärte Verdi-Landesleiter Detlef Ahting am Freitag.
Dies würde einen Bruch des Koalitionsvertrags bedeuten und die städtischen Bühnen massiv unter Druck setzen, heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Neben der anteiligen Übernahme von Tarifsteigerungen fordert Verdi auch die Beseitigung des strukturellen Defizits in Höhe von rund neun Millionen Euro.
Eine Sprecherin des Kulturministeriums in Hannover wollte sich vor der am Wochenende anstehenden Haushaltsklausur nicht zu dem Thema äußern. Im Oktober hatten Theatermacher aus ganz Niedersachsen bereits vor dem Landtag demonstriert. Kulturminister Björn Thümler (CDU) räumte damals ein, dass der Finanzbedarf von sechs Millionen Euro mehr im Jahr gerechtfertigt sei. Gleichzeitig sagte er, es habe keine festen Zusagen gegeben.