Berlin - Der Verein «Rettet die Ku'damm-Bühnen» ruft für den 30. März zu einer Kundgebung für den Erhalt der beiden Theater auf. Ab 16.00 Uhr sind alle Freunde der bedrohten historischen Bühnen eingeladen, gegen den Abriss des Gebäudekomplexes zu demonstrieren, wie der Verein am Montag mitteilte. Vor den beiden Häusern solle eine Bühne aufgebaut werden.
Viele bekannte Künstler hätten zugesagt, sich dort musikalisch und stimmgewaltig für einen Erhalt der Theater einzusetzen, hieß es. Kommen wollten unter anderen Edith Hancke, Walter Plathe, Gabi Decker, Horst Pillau, die Leipziger Pfeffermühle, Franziska Troegner, Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra sowie das Damenorchester Salome. Nach Angaben des Vereins haben sich fast 190 000 Bürger mit ihrer Unterschrift für die Erhaltung der beiden Bühnen eingesetzt.
Anfang Dezember war beschlossen worden, dass die Theater beim Umbau des Kudamm-Karrees weichen müssen und statt dessen in dem Komplex eine neue Bühne im «historischen Ambiente» errichtet wird. Darauf einigte sich die Theaterdirektion mit der irischen Investorengruppe Ballymore Group, die das Karree im vergangenen Jahr gekauft hatte. Der Baubeginn steht noch nicht fest.
Das «Kurfürstendamm-Theater» wurde 1921/22 von dem Architekten Oskar Kaufmann entworfen. Es hatte in den Folgejahren verschiedene Direktoren, darunter ab 1928 den Schauspieler, Regisseur und Intendanten Max Reinhardt (1873-1943), der sich bereits 1924 ebenfalls von Oskar Kaufmann auf dem Areal die Komödie bauen ließ.