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Verkauf des Hauses der Frau von Stein ist perfekt

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Weimar (ddp-lth). Der Verkauf des Hauses der Frau von Stein in Weimar an den spanischen Kunstsammler Joan Xavier Bofill ist besiegelt. Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) und Bofill unterschrieben am Dienstag einen Kaufvertrag für das Gebäude in Höhe von 325 000 Euro, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das vertragliche festgelegte Nutzungskonzept sehe vor, dass der Käufer das 1770 errichtete Haus der Goethe-Freundin Charlotte von Stein (1742-1827) innerhalb der kommenden dreieinhalb Jahre saniert.

Künftig werde in dem Gebäude eine Niederlassung des Europa-Museums Schengen untergebracht. Charlotte von Stein lebte in dem Gebäude von 1776 bis zu ihrem Tod.

   Unter anderem sei eine Dauerausstellung von Werken Salvador Dalis aus Bofills Sammlung geplant, die Skulpturen, Schmuckstücke, Aquarelle und Fotografien des Künstlers enthalte. In wechselnden Ausstellungen werden den Angaben zufolge unter anderem Werke aus den Sammlungen von Künstlern aus den EU-Mitgliedstaaten, von Nachwuchstalenten aus aller Welt sowie Stücke aus bedeutenden Privatsammlungen Europas präsentiert.

   Mit dem Verkauf soll das Gebäude einer «kulturellen und öffentlichen Nutzung zugeführt werden», mit der es als Denkmal erhalten bleibe. Diese Bedingungen habe Bofill am besten erfüllt, hieß es weiter. Dazu habe auch der notwendige Nachweis der Solvenz des Investors gehört. Das Haus der Frau von Stein war bisher Eigentum der Stadt Weimar. Der Stadtrat hatte nach öffentlicher Ausschreibung dem Angebot des spanischen Investors den Zuschlag erteilt.

   Als «kulturpolitische Fehlleistung» kritisierte die Kulturinitiative Thüringen (KIT) den Verkauf. «Bis heute sind die Stadt Weimar und die Investoren um den Kunsthändler Bofill der Öffentlichkeit eine Erklärung schuldig geblieben, was nun tatsächlich aus dem Haus werden soll», monierte der KIT-Vorsitzende Andre Störr. Positiv bewertete er, dass das Gebäude erhalten bleibe und nicht abgerissen werde. Man sollte jetzt die Entwicklung abwarten und kritisch begleiten. "Wir müssen den Investoren aber auch eine Chance geben», fügte Störr hinzu.
 

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