Die Volksinitiative "Theater und Orchester sind unverzichtbar!" hat innerhalb von sieben Wochen mehr als 47.000 Unterschriften für den Erhalt der Theater und Orchester in Mecklenburg-Vorpommern gesammelt. Ende Januar sollen die Listen an Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider übergeben werden. Bei mehr als 15.000 gültigen Unterschriften muss sich der Landtag mit dem Anliegen befassen.
Die Volksinitiative "Theater und Orchester sind unverzichtbar!" fordert vor allem eine auskömmliche finanzielle Unterstützung der sechs Theater und vier Orchester durch das Land. Wie auf der Website der Volksinitiative zu lesen ist, fordert sie den Landtag Mecklenburg-Vorpommern dazu auf,
„unverzüglich die Rahmenbedingungen für den Erhalt der bestehenden Theater- und Orchesterstrukturen in ihrer Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Dazu gehört insbesondere eine auskömmliche finanzielle Unterstützung durch das Land.“
Die Volksinitiative begründet die Forderung folgendermaßen: „Viele Standorte der Theater und Orchester des Landes sind in ihrer Existenz bedroht. Seit 15 Jahren wurden die Zuweisungen des Landes nicht erhöht. Es erfolgte auch keine Dynamisierung der Mittel, d.h. es fand keine Anpassung an Tarif- und andere Kostensteigerungen statt. Die Theater und Orchester haben in der Folge massiv Personal abgebaut und unter größten Anstrengungen ihre Einnahmen erhöht. Die Schmerzgrenze ist erreicht, zum Teil schon überschritten. Das 'Diskussions- und Eckpunktepapier der Landesregierung zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen in Mecklenburg-Vorpommern 2010 - 2020' der Landesregierung ist gescheitert. Kooperationen und Fusionen von Theatern und Orchestern wurden nicht unter kulturpolitischen, sondern ausnahmslos unter finanziellen Gesichtspunkten gefordert und vorangetrieben. Darüber hinaus sind nachhaltige Einsparungen nach Kooperationen und Fusionen nicht nachgewiesen. Um die bestehenden Theater- und Orchesterstrukturen zu erhalten, ist vor allem eine auskömmliche finanzielle Unterstützung durch das Land unerlässlich. Die seit Jahren stagnierenden Zuweisungen des Landes im Rahmen des Finanzausgleiches sind nicht angemessen und müssen zumindest jährlich dynamisiert werden. Daneben ist ein zukunftsfähiges Konzept zur Stärkung und Entwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen zu erarbeiten. Dies muss im Dialog mit den Theatern und Orchestern sowie den Kommunen erfolgen.“
s. auch: DOV rügt Orchestergutachten und Kompetenzüberschreitung in Mecklenburg-Vorpommern