Der Paukenschlag am Rostocker Volkstheater hallt noch nach. Einen Tag nach der Entlassung des Intendanten Latchinian werden die ersten Entscheidungen getroffen, um das Haus in ruhiges Fahrwasser zu bekommen.
Einen Tag nach der Entlassung des Intendanten Sewan Latchinian beginnt am Rostocker Volkstheater die Neuordnung. Der scheidende Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, Joachim Kümmritz, erklärte sich bereit, das Haus zu führen.
Vordringliche Aufgabe seiner Tätigkeit in Rostock werde es sein, den „Krieg zwischen allen Beteiligten“ um das Volkstheater zu beenden, sagte Kümmritz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Der 66-Jährige beendet seine Tätigkeit in Schwerin planmäßig zum Ende der noch laufenden Spielzeit. Seit März 2014 leitet er auch die Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz an zwei Tagen in der Woche.
Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) rechtfertigte die Entlassung Latchinians. „An erster Stelle war dies eine Entscheidung für die Mitarbeiter am Volkstheater“, sagte er. „Wir können nun wieder den Blick nach vorn richten und haben Rahmenbedingungen geschaffen, die Theaterangebote in Rostock dauerhaft zu finanzieren und damit zu sichern.“ Der Hauptausschuss der Bürgerschaft hatte am Montag die Entlassung Latchinians beschlossen. Das Vertrauensverhältnis sei zerstört.
Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) betonte die Pflicht von Theater- und Stadtführung, das Ensemble vor weiteren Querelen zu schützen. „Die vergangenen Monate waren eine extreme psychische Belastung“, sagte GDBA-Präsident Jörg Löwer. Die Mitarbeiter bräuchten endlich wieder Ruhe zum Arbeiten und äußere Umstände, um sich auf ihre Kunst konzentrieren zu können. „Sie wissen nicht, wie es weitergeht. Das ist eine unhaltbare Situation.“