Hauptrubrik
Banner Full-Size

Wachsendes Interesse an Theaterprojekten im Gefängnis

Autor
Publikationsdatum
Body

Dresden - Theaterprojekte mit Strafgefangenen stoßen nach Einschätzung des Vorsitzenden des Vereins «Kunst im Gefängnis», Alfred Haberkorn, auf wachsendes Interesse. «Die Veranstaltungen sind fast immer ausgebucht», sagte der Kunsttherapeut, der selbst in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Zeithain arbeitet.

Der Verein «Kunst im Gefängnis» bereitet derzeit die Theatertage des sächsischen Strafvollzugs vom 17. bis 20. November vor. Inhaftierte aus fünf sächsischen Gefängnissen und einem Haftkrankenhaus werden dabei mitwirken. «Theater im Gefängnis hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt», sagte Haberkorn. Der verborgene Bereich des Gefängnisses wecke die Neugier zahlreicher Besucher. «Außerdem spürt man eine große Solidarität von draußen», sagte er und fügte hinzu: «Die Besucher, die kommen, wollen signalisieren: 'Du bist uns nicht egal'.» Schließlich könne ein Häftling «schon in wenigen Monaten wieder neben einem in der Straßenbahn stehen».

Der Applaus für eine gut gespielte Rolle unterstütze die Häftlinge, sich auch persönlich neu zu definieren. Theaterspielen hilft Haberkorn zufolge den Strafgefangenen zudem, neues Selbstbewusstsein zu entwickeln. »Auch lernen sie bei den Proben, sich in eine Gruppe einzufügen und gemeinsam für ein Ziel zu arbeiten«, sagte er.

 

Autor