Neustrelitz - Theaterbesucher mussten am Wochenende in Neustrelitz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) Verspätungen wegen Warnstreiks von Schauspielern und Sängern hinnehmen. Die Aktionen der Vereinigung Deutscher Opernchöre und Bühnentänzer und der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger betrafen die Vorführungen «Die lustige Witwe» am Freitag und «Wie im Himmel» am Samstagabend, wie eine Sprecherin der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz am Sonntag erklärte.
Die Vorstellungen begannen etwa 20 Minuten später, wurden dann aber komplett gespielt. Die Sprecherin appellierte an die Gewerkschaften, die Beeinträchtigungen für die Zuschauer im wichtigen Theatermonat Dezember möglichst gering zu halten. Die Gäste seien nicht für die Situation der Theater verantwortlich. Mit den Warnstreiks im laufenden Vorstellungsbetrieb wollen die Bühnen-Gewerkschaften erreichen, dass die Schauspieler und Sänger wieder mehr Geld bekommen. Die Künstler seien nach jahrelangem Verzicht ohne Anbindung an den Flächentarifvertrag.
Damit bekämen sie jetzt schon mehr als zwölf Prozent weniger als Künstler vergleichbarer Bühnen. Zudem drohe die Fusion mit dem Theater Vorpommern (Greifswald/Stralsund) und damit Stellenabbau. Die Gewerkschaften fordern vom Deutschen Bühnenverein als Arbeitgeberverband Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag, der den Abstand zum Flächentarif wieder verringert.