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Weltkulturerbe: Bayreuth aufgenommen und Timbuktu in Gefahr

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Berlin - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, gratuliert dem Markgräflichen Openhaus Bayreuth zur Aufnahme in die Weltkulturerbeliste. In seiner noch laufenden Sitzung hat das UNESCO-Welterbekomitee beschlossen, das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth als 37. Welterbestätte aus Deutschland aufnehmen. Weltweit verzeichnet die Welterbeliste rd. 900 Kultur- und Naturdenkmäler.

 


Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth ist  laut Welterbekomitee ein "einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock". Es ist seiner ursprünglichen im 18. Jahrhundert gebauten Form und Gestalt erhalten geblieben. Der Freistaat Bayern hat bereits angekündigt, dass er zur Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses Bayreuth beträchtliche Summen bereit stellen wird. Hier zeigt sich, dass das nationale Engagement für das Welterbe auch international belohnt wird.

Mit großer Sorge sieht der Deutsche Kulturrat die Zerstörung des Welterbes in Timbuktu (Mali) durch islamistische Rebellen. Hier werden Mausoleen und Friedhöfe der Sufikultur von den Rebellen geschändet. Ähnlich der Sprengung der Buddha-Statuen in Afghanistan vor mehr als zehn Jahren zeigt sich auch heute in Mali, welche Folgen  religiöser Fundamentalismus für das Welterbe haben kann.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Das UNESCO-Welterbe ist viel mehr als ein Titel zur touristischen Vermarktung von besonders attraktiven Reisezielen.  Kulturell besonders erhaltens- und bewahrenswerte Stätten aus der gesamten Welt werden in dieser Liste geführt. Sie ist ein 'Museum der Menschheitsgeschichte'. Dieses Museum braucht nicht nur Besucher, es braucht Anwälte aus der Kultur, der Politik und der Zivilgesellschaft, die sich dafür stark machen, dass es gepflegt, gestärkt und geschützt wird. Zurzeit werden wir gleichzeitig Zeuge, wie neue Welterbestätten aufgenommen und bestehende zerstört werden. Das verdeutlicht einmal mehr, welche Bedeutung das friedliche Zusammenleben, wirtschaftliche Prosperität und religiöse Toleranz für den Erhalt des kulturellen Museums der Menschheitsgeschichte haben."