Bitterfeld-Wolfen - Dem Bitterfelder Kulturpalast - einst Symbol der SED-Kulturpolitik - droht womöglich das Aus. Eine Sprecherin des Eigentümers bestätigte am Dienstag einen Bericht der «Mitteldeutschen Zeitung», wonach es dem Haus in Sachsen-Anhalt an großen Veranstaltungen mangelt. Der wie ein Theaterbau konzipierte Komplex mit einer Kapazität von den Angaben zufolge 1200 Plätzen allein im großen Saal war in den 1950er Jahren eröffnet worden.
Politische Bedeutung erlangte der klotzige Bau durch den «Bitterfelder Weg», der auf einer kulturpolitischen Konferenz der DDR im Jahre 1959 am Chemiestandort beschlossen wurde.
Dabei sollten unter der Losung «Greif zur Feder, Kumpel!» Arbeiter zum Künstler und Literaten werden. Der Bitterfelder Kulturpalast wurde nach einer Schließung aus Sicherheitsgründen im Jahr 2003 von der Vermarktungsgesellschaft des Industrieareals Chemiepark Bitterfeld-Wolfen erworben und teilweise saniert. Von Pianisten wie Paul Kuhn über Rockbands, Orchester bis zum Ballett diente das Haus als Bühne.