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Zusammen musizieren und das öffentliche Bewusstsein schärfen

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nmz-Interview mit Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates e.V. zum Tag der Musik 15. bis 17. Juni 2012
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neue musikzeitung: Rund 1.300 Veranstaltungen gab es zum Wochenende „Tag der Musik“ vom 15.-17. Juni. Die Auswahl war riesig, welche Veranstaltung haben Sie besucht?

Christian Höppner: Mein Spektrum war breit: Ich habe wie die nmz auch die Veranstaltung im Bundesfinanzministerium besucht, dann das ökumenische Friedensgebet in der Berliner Dreifaltigkeitskirche, anlässlich dessen auch ein ökumenisches Chorbuch veröffentlicht wurde. Weiterhin war ich bei einigen Schulveranstaltungen, darunter in einer Sekundarschule im Märkischen Viertel in Berlin, an der sich Musik zu einem Schwerpunkt entwickelt hat. Zu erleben, was Schüler und Lehrer dort auf die Beine gestellt haben, war sehr beeindruckend.

nmz: Eine erste Bilanz des Tags der Musik 2012?

Höppner: Der Tag der Musik hat sich gut etabliert – dieses Jahr mit 1.300 Veranstaltungen bundesweit. Gerade Kultureinrichtungen, aber auch Vertreter der Politik nutzen den Tag der Musik vermehrt als Aufhänger für Veranstaltungen und kulturpolitische Statements. Besonders hervorheben möchte ich, dass sich im Vergleich zum Startjahr 2009 die Beteiligung der professionellen Szene um etwa 35 Prozent gesteigert hat. Auch war der Tag der Musik 2012 durch eine besondere Beteiligung der Bildungseinrichtungen gekennzeichnet. Hier kommen die vielfältigen Kooperationen mit unseren Mitgliedsverbänden und Partnern zum Tragen, wie etwa mit dem Verband deutscher Musikschulen und dem Deutschen Musikschultag 2012. Auffällig war aber auch, dass sich vermehrt Grundschulen und Kindergärten mit ganz unterschiedlichen Formaten beteiligt haben. 

nmz: Es gibt den Tag der Muttersprache, den Tag gegen Gewalt an Frauen, den Tag der offenen Tür und eine Viezahl anderer, teils kurioser Tage wie etwa den Tag der Jogginghose. 2009 fand zum ersten Mal der Tag der Musik statt. Warum braucht es einen neuen Aktionstag?

Höppner: Der Tag der Musik ist ein Format, das ein Alleinstellungsmerkmal hat. Das erste Standbein heißt „Wir machen zusammen Musik“, das zweite „Das öffentliche Bewusstsein schärfen“. Der Tag der Musik hat demnach nicht nur Schaufenstercharakter, sondern soll auch zeigen, wo bildungs- und kulturpolitisch der Schuh drückt. Wir erreichen eine gebündelte Aufmerksamkeit, die dann abstrahlt und eine Berufungsgrundlage ist. Ich erinnere an die fünf Forderungen, die wir zum diesjährigen Tag der Musik aufgestellt haben und die bereits ihre Wirkungen in der öffentlichen Diskussion zeigen. 

nmz: Nach dem Tag der Musik ist vor dem Tag der Musik: Noch ein Ausblick auf 2013?

Höppner: Der Termin steht fest: 14. bis 16. Juni 2013. Thematisch wollen wir unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt live“ zeigen, wie wertvoll und förderungswürdig der Reichtum kultureller Vielfalt für den Einzelnen wie für unsere Gesellschaft ist. Die drei Grundsäulen der UNESCO-Konvention Kulturelle Vielfalt bilden dabei das inhaltliche Fundament. Unser strategisches Ziel ist die noch stärkere Einbindung der kommunalen Ebene. Der Deutsche Musikrat ist nicht Veranstalter, sondern Initiator, Impulsgeber und musikpolitischer Akteur. Wir bieten unter www.tag-der-musik.de die bundesweite Plattform an, auf der man sich vor Ort stärker kommunalpolitisch engagieren kann. Denn dort spielt die Musik.

Interview: Andreas Kolb

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