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Unser Bild zeigt (v.li.) die Preisträger Lothar Zagrosek, Lotte Thaler und ihre Laudatoren Gerhard R. Koch und Peter Hagmann. Foto: DKV
Unser Bild zeigt (v.li.) die Preisträger Lothar Zagrosek, Lotte Thaler und ihre Laudatoren Gerhard R. Koch und Peter Hagmann. Foto: DKV
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Zwei, die für kulturpolitisches und künstlerisches Engagement stehen

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FEM-Ehrennadeln 2020 und 2021 des Deutschen Komponistenverbandes gehen an Lotte Thaler und Lothar Zagrosek
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Da die Donaueschinger Musiktage 2020 pandemiebedingt abgesagt worden waren, konnte die FEM-Ehrennadel der Fachgruppe Ernste Musik im Deutschen Komponistenverband (DKV) nicht wie geplant dort vergeben werden. So hat der DKV in diesem Jahr gleich zwei Persönlichkeiten geehrt, die sich vorbildlich um die Sache der zeitgenössischen Musik verdient gemacht haben: die langjährige SWR-Musikredakteurin, Produzentin, Lektorin, Kuratorin, promovierte Musikwissenschaftlerin und Autorin Lotte Thaler (2020) und den Dirigenten Lothar Zagrosek (2021).

Preisträgerin Lotte Thaler (*1953) gilt der Jury, bestehend aus Kathrin Denner, Theo Geißler und Robert HP Platz, als „ein leuchtendes Vorbild und ein Beispiel für die Möglichkeiten, die eine couragierte Kuratorin haben kann – wenn sie es wirklich will“. Als langjährige Musikredakteurin des SWR hat sie unzählige Aufnahmen produziert, Programme gestaltet, moderiert und Veranstaltungen begleitet. Vertrautes steht in der Programmgestaltung neben Verschollenem und Zeitgenössischem, junge Künstlerinnen und Künstler neben großen Namen. Auch als Kuratorin der Ettlinger Schlosskonzerte, der Ansbacher Bach-Tage und als Leitung der Musiktage in Badenweiler hat sie sich beständig für Neue Musik eingesetzt. Sie kreuzt Debussy mit Bernd Alois Zimmermann und Tristan Murail, Beethoven mit Olivier Messiaen und George Antheil. Für das Jahr 2021 geht die FEM-Nadel an den Dirigenten Lothar Zagrosek (*1942). Zagrosek ist ein prominenter Dirigent, der an allen großen Opernhäusern Europas und mit den besten Orches­tern gearbeitet hat. Neben dem traditionellen Repertoire gilt sein besonderes Engagement der zeitgenössischen Musik. Diese gehört in seinem künstlerischen Kosmos immer selbstverständlich dazu. Mindestens 200 Uraufführungen leitete Zagro­sek, darunter Kompositionen wie Helmut Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“.

Regelmäßig ist er bei der Münchner „musica viva“ und auf den Festivals für zeitgenössische Musik in Donaueschingen, Berlin, Brüssel und Paris vertreten. Bemerkenswert ist auch seine äußerst umfangreiche Diskographie. Auch im kulturpolitischen Bereich ist Zagrosek engagiert. Neben seinem Wirken als Dirigent liegen ihm auch die Nachwuchsförderung und die kulturelle Bildung sehr am Herzen. Als Gastdirigent des Bundesjugendorchesters spielte er selbstverständlich zeitgenössische Musik. Er ist Schirmherr der Offensive Kulturelle Bildung in Berlin, Vorsitzender des künstlerischen Beirats des Dirigentenforums des Deutschen Musik­rats und Vorsitzender der Jury des Deutschen Dirigentenpreises.

Mit ihrer jährlich verliehenen Ehrennadel will die FEM zum kulturpolitischen, sozialen wie künstlerischen Engagement inspirieren. Die bisherigen Träger der Ehrennadel sind Gerhart Baum (2015), Frank Kämpfer und Theo Geißler (2016), die Konzertreihe „Unerhörte Musik“ (2017), Younghi Pagh-Paan (2018) und Carin Levine (2019).

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