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Aufbruch aus Licht und Feuer

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Theodorakis eröffnet EXPO-Projekt „Ferropolis“
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Im ehemaligen Tagebau Golpa-Nord, dort wo heute das imposante Technikdenkmal steht, wurde über dreißig Jahre hinweg Braunkohle für die Großkraftwerke in Zschornewitz und Vockerode gefördert. 340 Millionen Tonnen Abraum wurden bewegt, um 70 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördern. Bis 1990 war das Industriegebiet Brotgeber der Region, danach nur noch eine offene Wunde in der Natur und trostlose Umgebung für resignierte Erwerbslose. Seit 1991 wird der Tagebau rekultiviert, die Arena von Ferropolis, die einmal 25.000 Besucher fassen soll, wird in einigen Jahren nach der Flutung des Tagebaus auf einer Halbinsel inmitten eines 580 Hektar großen Sees stehen. Fast sechs Millionen Mark verschlang das EXPO-Projekt bisher, doch um notwendige Parkplätze, Sanitäranlagen, Gaststätten und Zufahrtsstraßen oder den geplanten Bahnhof sowie ein Museum zu errichten, muss zweifelsfrei noch einmal die gleiche Summe investiert werden. Zehn EXPO-Veranstaltungen, vom Konzert bis zum Techno-Event, sollen in Ferropolis in dieser Saison stattfinden.

Wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag, den Mikis Theodorakis auf dem Münchner Königsplatz mit einer „Griechischen Nacht“ feierte, wurde er seinen Vorsätzen, sich aus dem aktiven Künstlerleben zurückzuziehen, untreu. Gemeinsam mit Maria Farantouri, der „Stimme Griechenlands“ und dem Festspielorchester Schloss Werneck eröffnete er am 16. Juli mit einem festlichen Konzert Ferropolis, die Stadt aus Eisen. Im ehemaligen Tagebau Golpa-Nord, dort wo heute das imposante Technikdenkmal steht, wurde über dreißig Jahre hinweg Braunkohle für die Großkraftwerke in Zschornewitz und Vockerode gefördert. 340 Millionen Tonnen Abraum wurden bewegt, um 70 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördern. Bis 1990 war das Industriegebiet Brotgeber der Region, danach nur noch eine offene Wunde in der Natur und trostlose Umgebung für resignierte Erwerbslose. Seit 1991 wird der Tagebau rekultiviert, die Arena von Ferropolis, die einmal 25.000 Besucher fassen soll, wird in einigen Jahren nach der Flutung des Tagebaus auf einer Halbinsel inmitten eines 580 Hektar großen Sees stehen. Fast sechs Millionen Mark verschlang das EXPO-Projekt bisher, doch um notwendige Parkplätze, Sanitäranlagen, Gaststätten und Zufahrtsstraßen oder den geplanten Bahnhof sowie ein Museum zu errichten, muss zweifelsfrei noch einmal die gleiche Summe investiert werden. Zehn EXPO-Veranstaltungen, vom Konzert bis zum Techno-Event, sollen in Ferropolis in dieser Saison stattfinden. Zur Einweihung musste die Stadt aus Eisen im doppelten Sinne ihre Feuerprobe bestehen. Mit „Ferropolis – Ein Aufbruch aus Licht und Feuer“ wollten Mikis Theodorakis sowie der Regisseur, Lichtdesigner und Bühnenbildner Gerd Hof den „Funken einer großen Hoffnung“ in die geschundene Landschaft mit noch ungewisser Zukunft bringen. Die „Bühne“ Ferropolis besteht aus fünf Tagebaubaggern, die Jonathan Park, der Bühnendesigner der Rolling Stones, im Auftrag der EXPO-Macher zur Arena arrangierte. Mit enormem Aufwand wurden die Bagger transportiert sowie konserviert und ragen jetzt als postindustrielle Symbole, eine Kulisse bildend, in den Himmel.

Der Gefühlskommunist Theodorakis, der für den Osten Deutschlands von je her Affinitäten hegt, sagt über seine für diesen Ort komponierte Musik: „Die Wunden werden nicht verborgen, sondern – im Gegenteil – wir legen sie offen, erhellen sie mit Hilfe der blendenden Lichtarchitektur von Gert Hof. Und meine Musik birgt den Funken einer großen Hoffnung. Jene zu Eis erstarrte Epoche, geprägt von den gewaltigen menschlichen Anstrengungen, jene prähistorischen Vehikel, stählernen Ungeheuer werden in Licht getaucht und beleuchtet, nachgezeichnet von diesem Licht, aus dem die Musik, die Hoffnung dringt: das Lied von der Zuversicht des Menschen“. Und 8.000 kamen, um sich am Ende des Konzertes von einem musikalischen Lichtspiel verzaubern zu lassen. Im ersten Teil des Abends stand Maria Farantouri, die wohl ausdrucksvollste Interpretin der Lieder Theodorakis’, im Mittelpunkt. Ihrer vollen, rauen, zuweilen etwas melancholischen Stimme konnten selbst die scheppernden Lautsprecher nichts anhaben. Und dass diese für die überdimensionale Arena zu dünn ausgelegt waren, merkte man spätestens beim Auftritt Theodorakis’ mit dem Kammerorchester Schloss Werneck. „Ödipus Tyrannos“, eine 1948/56 komponierte Ode für Streicher, konnte die tendenziell melancholische Stimmung des gesamten Abends nur unterstreichen. Die Organisatoren und Veranstalter wären künftig gut beraten, die Bezeichnung „Kammerorchester“ wört- lich zu nehmen, denn für derartige Formationen ist die Arena von Ferropolis nicht geeignet. Das Publikum reagierte mit verhaltenem und zu schnell endendem Beifall.

 

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