Kaum zu glauben – eine gute Nachricht: „Das Radio-Symphonieorchester ist und bleibt unersetzlicher Teil der österreichischen Musikszene“, verkündete Austrias Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Man halte „als Regierung fest, dass die angedachte Einsparung dieses Klangkörpers von internationaler Strahlkraft vom Tisch ist“. Und wir Piefkes machen uns gern über die „pomadige“ Ösi-Kultur lustig.
Dabei schaffen unsere „Öffentlich-Rechtlichen“, zahlengesteuert wie ihre hochbezahlten Programmverwalter nun mal sind, gerade im Kultursender-Sektor still und leise ab, was keinen Volksaufstand auslöst: KlickKlack, das einzige Musik-Kulturmagazin des Bayerischen Fernsehens – bald futsch. Damit auch ein Argument für den Erhalt der Rundfunkklangkörper.
Weiter zur Gürtelengschnall-Diskussion: Den ARD-Musikwettbewerb in eine Biennale zu überführen (zwischendrin dann vielleicht ein deutsches Schlagerfest?), ist ein verdächtig oft kursierender „Geheimplan“. Und ab mit den Kulturwellen in die billigen Ausspielwege des Internets. Vielleicht demnächst sogar in Partnerschaft mit potenten privaten Content-Anbietern und deren Marketing-Kompetenz. Da bleibt noch mehr übrig für die Gehaltskasse der verwaltenden Funk-Bürokraten und Polit-Lobbyisten. Die weniger technikaffinen Senioren können ja CDs oder Walkman hören.
Solche Krücken hatte der österreichisch-deutsche Kompositionstitan Ludwig van Beethoven seinerzeit nicht zur Verfügung, wie eine komplette ötzihafte Genanalyse deutscher und englischer Menschenzerfiesler nachgewiesen hat. Zwar hatte der Titan angeblich vor seinem frühen Tod (vermutlich umnachtet) einer Obduktion zugestimmt. Aber gerade im klassikaffinen Österreich ist man wenig geschmeichelt, dass die tiefen einheimischen Erkenntnisse über Leben und Wirken des Großmeisters in die anglogermanische Beethoven-Zellschnüffelei keinen Eingang fanden. Allerdings konnten die Haar-, Haut- und Keimdrüsen-Analysen allenfalls Informationen über Tinnitus und Leberzirrhose liefern, nicht aber über den Grund der genialen Musikalität. Da holen jetzt die Wiener Uni-Anatomen einen winzigen Mikrochip hervor, den sie vor 11 Jahren unter Zeugen dem linken Meniskus des Maestros entnahmen. Er wird zum 300. Geburtstag des Meisters veröffentlicht und enthält – wie wir erfuhren – nicht nur komplett eingespielte Versionen von Beethovens Sinfonien zehn bis zwölf, sondern auch eine 3D-Aufzeichnung von Nonos „Intolleranza“ sowie eine Nahaufnahme der Geschütztürme des Asteroiden Oumuamua…