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rbb in der Kritik. Foto: Hufner
Soll verkauft werden. Das Hochhaus. Foto: Hufner
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RBB will sein Berliner Hochhaus verkaufen

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Das Fernseh-Hochhaus in Berlin-Charlottenburg ist seit dem Jahr 1970 ein Wahrzeichen – erst vom SFB, dann vom RBB. Doch der Sender braucht Geld: „Der RBB hat über seine Verhältnisse gelebt.“

Berlin – Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) plant den Verkauf seines Hochhauses in Berlin. „Wir möchten das Fernsehzentrum verkaufen“, sagte Intendantin Ulrike Demmer in einem Pressegespräch. Zugleich machte der Sender klar, dass es sich aktuell um eine Richtungsentscheidung handelt, in trockenen Tüchern ist ein möglicher Verkauf damit nicht. Rein theoretisch könnte der Plan auch scheitern.

Umzug ins „Haus des Rundfunks“

Der öffentlich-rechtliche ARD-Sender muss in den nächsten Jahren Millionensummen einsparen, weil eine finanzielle Schieflage droht. Deshalb nahm der Sender auch seinen Immobilienbestand in den Blick. In Potsdam verkaufte der Sender bereits Flächen. Das Berliner Fernsehzentrum als größter Sendersitz liegt in Berlin-Charlottenburg im Westen der Hauptstadt – der markante dreiteilige Bau in der Nähe der Messe ist weit sichtbar. 

Auf einem ausgedehnten RBB-Gelände befindet sich dort auch der ältere Gebäudekomplex „Haus des Rundfunks“. Dorthin ist ein Umzug – also in direkter Nachbarschaft – geplant. Der Sender rechnet damit, dass der Prozess bis 2032 abgeschlossen sein könnte. Welchen Verkaufserlös sich der RBB verspricht, wurde nicht bekannt. Im „Haus des Rundfunks“ wären dann auch Umbauarbeiten notwendig.

Völlige Kehrtwende zum Kurs der Skandal-Intendantin

Damit schlägt der RBB einen anderen Weg ein, als er es noch vor Jahren vorhatte. Unter Demmers Vor-Vorgängerin Patricia Schlesinger hatte es den Plan für einen Neubau für die Redaktionen gegeben. Weil die Kosten explodierten, wurden die Pläne eingestampft. Schlesinger wurde in der RBB-Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung fristlos entlassen.

Das „Haus des Rundfunks“ wurde nach Senderangaben in den Jahren 1929 und 1930 gebaut, das Fernsehzentrum 1969 und 1970. Beide Gebäudekomplexe, in denen früher der Sender Freies Berlin (SFB) untergebracht war – stehen unter Denkmalschutz. Es gebe einen hohen Sanierungsbedarf, hieß es vom Sender. Auch das spielt eine Rolle bei den Verkaufsplänen. Der Sender nannte insgesamt einen Mehrbedarf von zwölf Millionen Euro ab 2025. Es gehe um Kosten für Brandschutz und andere Sanierungen.

RBB-Intendantin Demmer erläuterte im Interview der Deutschen Presse-Agentur: „Der RBB hat über seine Verhältnisse gelebt. Der schnellste und einfachste Weg zu Einsparungen, wäre es, Programm zu kürzen und entsprechend Personal abzubauen.“ Weil das Programm aber Daseinszweck sei, prüfe man an allen Stellen des Senders, wie man effizienter werden könne.

Bedürfnis nach Aufarbeitung

Der RBB-Skandal ist nach zwei Jahren nicht in allen Details beendet. Es gibt noch viele offene Fragen. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt immer noch unter anderem gegen Ex-Intendantin Schlesinger, die Vorwürfe zurückgewiesen hatte. Es laufen Arbeitsgerichtsprozesse zwischen entlassenen Führungsleuten und dem Sender. Im nächsten Jahr wird es voraussichtlich auch zu einem zivilen Gerichtsprozess zwischen Schlesinger und dem RBB kommen. Es geht um gegenseitige finanzielle Forderungen. Offen ist auch noch, was aus den Erkenntnissen einer externen Untersuchung einer Anwaltskanzlei für den Verwaltungsrat, die dann aus Kostengründen abgebrochen wurde, wird.

Zum RBB-Skandal und den Folgen sagte Demmer der dpa auch: „Wir haben uns der Vergangenheit gestellt, um die Zukunft zu bewältigen. Die Krise bestimmt unser Denken, unser Handeln und Tun noch heute. Wir haben viel aus der Krise gelernt. Sie hat zu grundlegenden Veränderungen geführt.“ Bei einigen Kolleginnen und Kollegen sei das Bedürfnis nach Aufarbeitung noch nicht vollständig gestillt, deshalb „suchen wir gerade nach Formaten, wie wir diesem Wunsch gerecht werden können. Das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen, braucht Zeit.“

Der RBB-Skandal löste vor zwei Jahren und in der Folge viele Schlagzeilen aus. Medienberichte machten unter anderem einen Massagesessel in der Chefetage zum Symbol der Verschwendungsvorwürfe. Der Sessel ist heute noch im Haus – aber er kann jetzt von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden – in einem Pausenraum mit Getränkeautomaten. 

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