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Virtuelles Aufnahmestudio, realer Dancefloor

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Public Recording: Münchener Marstall und Medienhochschule Köln kooperieren
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Der spannendste Platz beim Live-Mitschnitt von Gry und FM Einheit im Münchner Marstall war in Köln. Die Kunsthochschule für Medien Köln präsentierte the „Marstall media lab“ im www auf ihrem Server. Von dort konnten sich dann Besucher in das Geschehen in München einschalten und einmischen. Im Netz standen ein Beat und eine Videosequenz zum Download, die in Köln am Bildschirm bearbeitet und dann an das Marstall zum Live Recording zurückgeschickt werden konnte. FM Einheit ist einer jener Musiker aus der DJ- und Elektronik-Kultur, die nicht an Schlagzeug, E-Gitarre oder Keyboard agieren, sondern ihren Computer zum Instrument machen: hier mal ein paar Knöpfe drückend, da an einem Regler drehend, den Bildschirm beobachtend. Er und Stefan Mumme waren die treibende Kraft hinter dem ungewöhnlichen Vorhaben, für das der Marstall seine Experimentierbühne für insgesamt acht Aufnahme- und Konzerttage zum virtuellen Tonstudio umfunktionierte. Reizvoll am Public Recording war nicht nur das multimediale Konzept (die CD folgt Anfang Mai), sondern auch das künstlerische: FM Einheit lud so unterschiedliche Künstler wie Peter Brötzmann, Pan Sonic, Funkstörung, Meret Becker oder „Chicks on Speed“ ein. Die Dramaturgie der acht Tage im Februar war stets die gleiche: Jeweils nach den Aufnahmen an den Nachmittagen gab es am Abend ein Live-Konzert, das dann in einen Tanzabend überging. Die „Marstall-Szene“ war im Saal, bewegte sich zu den Klängen moderner Tanzmusik oder schaute und hörte einfach dem zu, was ihre Kollegen auf der Bühne machten. Da stellte sich unwillkürlich die Frage: Was geschieht, wenn die Marstall-Chefin Elisabeth Schweeger demnächst nach Frankfurt geht und Dieter Dorn das Residenztheater samt Marstall übernimmt? Gibt es dann wieder eine „klassische“ Werkstattbühne? Man sorgt sich ein bisschen, wo dann die Szene, die sich so erfolgreich an Grenzüberschreitungen zwischenTheater und Musik, zwischen U und E versucht, in Zukunft ihre Heimstatt finden mag.

Der spannendste Platz beim Live-Mitschnitt von Gry und FM Einheit im Münchner Marstall war in Köln. Die Kunsthochschule für Medien Köln präsentierte the „Marstall media lab“ im www auf ihrem Server. Von dort konnten sich dann Besucher in das Geschehen in München einschalten und einmischen. Im Netz standen ein Beat und eine Videosequenz zum Download, die in Köln am Bildschirm bearbeitet und dann an das Marstall zum Live Recording zurückgeschickt werden konnte. FM Einheit ist einer jener Musiker aus der DJ- und Elektronik-Kultur, die nicht an Schlagzeug, E-Gitarre oder Keyboard agieren, sondern ihren Computer zum Instrument machen: hier mal ein paar Knöpfe drückend, da an einem Regler drehend, den Bildschirm beobachtend. Er und Stefan Mumme waren die treibende Kraft hinter dem ungewöhnlichen Vorhaben, für das der Marstall seine Experimentierbühne für insgesamt acht Aufnahme- und Konzerttage zum virtuellen Tonstudio umfunktionierte. Reizvoll am Public Recording war nicht nur das multimediale Konzept (die CD folgt Anfang Mai), sondern auch das künstlerische: FM Einheit lud so unterschiedliche Künstler wie Peter Brötzmann, Pan Sonic, Funkstörung, Meret Becker oder „Chicks on Speed“ ein. Die Dramaturgie der acht Tage im Februar war stets die gleiche: Jeweils nach den Aufnahmen an den Nachmittagen gab es am Abend ein Live-Konzert, das dann in einen Tanzabend überging. Die „Marstall-Szene“ war im Saal, bewegte sich zu den Klängen moderner Tanzmusik oder schaute und hörte einfach dem zu, was ihre Kollegen auf der Bühne machten. Da stellte sich unwillkürlich die Frage: Was geschieht, wenn die Marstall-Chefin Elisabeth Schweeger demnächst nach Frankfurt geht und Dieter Dorn das Residenztheater samt Marstall übernimmt? Gibt es dann wieder eine „klassische“ Werkstattbühne? Man sorgt sich ein bisschen, wo dann die Szene, die sich so erfolgreich an Grenzüberschreitungen zwischenTheater und Musik, zwischen U und E versucht, in Zukunft ihre Heimstatt finden mag.

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