Eulenburgs kleine Partituren: Jeder Musiker kennt die kleinen gelben Hefte als treue Begleiter seiner Studien und Konzertgänge. Der Ausbau dieser mustergültigen und für jeden Musiker unentbehrlichen Sammlung ist eine Prachtleistung deutscher Verlegerarbeit. Neben die immer weitere Ausgestaltung der Kammermusik- und Orchesterpartiturensammlung tritt die der Chorwerke und neuerdings der Bühnenwerke.
Eulenburgs kleine Partituren
Hier ist nach Wagners Werken jetzt die vollständige Partitur der Zauberflöte (Ausgabe nach dem Autograph) erschienen, von Hermann Abert, dem bedeutendsten Mozart-Forscher unserer Zeit, revidiert und mit einem Vorwort über die Entstehungsgeschichte des Werkes versehen. An Chorwerken begrüßt man als herrlichen Zuwachs: Bachs Weihnachtsoratorium (Partitur nach dem Autograph), revidiert und mit einem Vorwort von Arnold Schering, der darin manche Fehler der großen Bach-Ausgabe berichtigen konnte, und Bruckners f-moll-Messe. […] In die Kammermusiksammlung sind Dvoráks Klavierquartett Op. 87, Francks Klavierquintett (f moll) und die Streichquartette von Borodin, Andreae und Barblan neu aufgenommen worden.
Kunst und Künstler
In München wird zu Regers 50. Geburtstag eine große, würdige Gedächtnisfeier geplant. Es sollen sechs Konzerte (vom 4.–19 März) stattfinden, und zwar ein Akademiekonzert unter Knappertsbusch (Mozart-Variationen, Violinkonzert, 100. Psalm), ein Orchesterkonzert unter Sieg. v. Hausegger (Nonnen, symphonischer Prolog), drei Kammerkonzerte der Ortsgruppe der Reger-Gesellschaft des Tonkünstlervereins und der Akademie der Tonkunst mit d-Moll-Quartett, Klavierquintett, Klarinettenquintett, Streichsextett, Flötentrio, Cellosonate, Violinsolosonate, Passacaglia für 2 Kl. und Liedern, ferner ein Konzert des Bach-Vereins unter Dr. Landshoff (Einsiedler, Requiem u.a.) und wahrscheinlich noch ein Orgelkonzert.
Neue Musik-Zeitung, 43. Jg., 1. Dezember 1922