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60 Konzerte an 16 Orten - Klavierfestival Ruhr widmet sich Franz Liszt

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Essen - Das musikalische Werk des vor zweihundert Jahren geborenen Komponisten Franz Liszt bildet den Schwerpunkt des diesjährigen Klavierfestivals Ruhr. «Nach den 200. Geburtstagen von Frederic Chopin und Robert Schumann wollen wir uns den 200. Geburtstag des Klaviertitanen Franz Liszt nicht entgehen lassen», sagte der Leiter des Festivals, Franz Xaver Ohnseorg am Freitag in Essen. Ohnesorg möchte mit der Auswahl Liszts das Image des Komponisten in der Öffentlichkeit verbessern.

«Ich möchte für Liszt, der es lange schwer hatte, eine Lanze brechen. Er wurde lange als Salonkomponist abgetan», so Ohnesorg. Es sei eine Riesenchance, die bekannten Werke in exzellenten Interpretationen vorzustellen und die weniger bekannten in den Fokus zu rücken.

Den Auftakt der Konzertreihe bildet am 6. Mai in der Mülheimer Stadthalle die georgische Pianistin Khatia Buniatishvili mit dem Mephisto-Walzer von Liszt und Werken von Brahms, Beethoven und Strawinsky. Einer der Höhepunkte des Festivals wird das Konzert Daniel Barenboims gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin in der Philharmonie Essen sein. Für den Pianisten Alfred Brendel wird es eine Hommage zum 80. Geburtstag geben. Brendel selbst wird zudem im Juni eine Lesung halten. Die Violonistin Anne-Sophie Mutter wird gemeinsam mit ihrem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis in der Philharmonie Essen Werke von Bizet, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart und Debussy spielen. Neben Klassikkonzerten finden auch Jazzaufführungen statt. So tritt der bekannte amerikanische Pianist Chick Corea in der Duisburger Mercatorhalle auf. Den Abschluss des Festivals bildet schließlich am 22. Juli das Konzert des amerikanischen Jazzmusikers Benny Green gemeinsam mit dem Bundesjazzorchester in Essen.

Das Gesamtprogramm umfasst 60 Konzerte an 16 verschiedenen Orten im Ruhrgebiet. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt rund 60.000 Besucher zu den Konzerten. Auch in diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit ähnlichen Besucherzahlen. Den diesjährigen Preis des Klavierfestivals Ruhr erhält die russische Pianistin Elisabeth Leonkaja für ihr Lebenswerk und die Förderung des musikalischen Nachwuchses.

Steuerliche Vorteile und Planungssicherheit
Organisatorisch und rechtlich wird es einige Änderungen beim Klavierfestival geben. Als künftige Stiftung will das Klavierfestival Ruhr die Weichen für eine stabilere finanzielle Zukunft stellen. Strukturelle Veränderungen sollen mehr mittelfristige Planungssicherheit ermöglichen. Hintergrund waren die Schwierigkeiten bei der jährlichen Budgetzuteilung durch den Initiativkreis Ruhr. «Das Festival ist nur eines von vielen Projekten des Initiativkreises, und die Finanzierung wurde nur von Jahr zu Jahr neu beschlossen. Aber als Intendant muss ich schon viele Jahre im Voraus das Programm machen», sagte Franz Xaver Ohnesorg. «Es war auch in den letzten Jahren eine Zitterpartie, denn der Initiativkreis hatte mit geringeren Einkünften zu kämpfen.» Für Ohnesorg zählen besonders die steuerlichen Aspekte der Stiftungsgründung. «Wenn sie eine gemeinnützige Stiftung gründen, hat sie den Vorteil, dass sie steuerfrei ist. Das heißt, auch wir können, wenn wir gut sind, Rücklagen bilden.» Das Ganze sei, so Ohnesorg, eine nachhaltige Konstruktion, und das sei genau das, was das Kulturhauptstadtjahr bringen sollte.

 


 

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