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Archie Shepp (vorne) und Wayne Dockery beim Jazzfest Berlin. Foto: Ralf Dombrowski
Archie Shepp (vorne) und Wayne Dockery beim Jazzfest Berlin. Foto: Ralf Dombrowski
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Bestandsaufnahme – das Jazzfest Berlin 2012 ging am Sonntagabend erfolgreich zu Ende

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Bert Noglik kann stolz auf sich sein. Das Programm, mit dem sich der Jazz-Redakteur des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) als neuer Leiter des Jazzfests Berlin empfahl, wurde vom Publikum mit großer Begeisterung angenommen. Insgesamt 19 Veranstaltungen lockten mehr als 6.000 Zuhörer in das Haus der Berliner Festspiele, die Akademie der Künste und die Clubs 'A-Trane' und 'Quasimodo'.

Nahezu alle Konzerte waren ausverkauft, geboten wurden große Namen des Jazz wie die Saxofonisten Archie Shepp und Wayne Shorter mit ihren Quartetten. Aber auch heimische Künstler wie Posaunist Nils Wogram, der an zwei Abenden mit vier Konzerten eine Werkschau der eigenen Aktivitäten im Club präsentierte, hatten ihren Platz im Programm.

Besonderes Augenmerk wurde auf eigene Produktionen gelegt. Mit „Remembering Jutta Hipp“ widmete sich das Eröffnungskonzert einer nahezu vergessenen Jazzpianistin aus Leipzig, für die die Klavierkollegin Julia Hülsmann ein Programm unter anderem mit Klarinettist Rolf Kühn und Saxofonist Joe Lovano gestaltete. Das bewegende Memorial „Songs For Kommeno“ der Schlagzeugers Günter 'Baby' Sommer reflektierte als Deutschlandpremiere auf musikalische Weise das Massaker deutscher Wehrmachts-Soldaten in einem griechischen Dorf.

Mit dem Projekt „Wanted! Hanns Eisler“ wiederum ehrte das pfiffige Trio Das Kapital zusammen mit den Film-Spezialisten des Teams Manic Cinema den vor einem halben Jahrhundert verstorbenen deutschen Komponisten. Darüber hinaus gab es Jazz & Lyrik unter anderem mit Christian Brückner und Hertmut Geerken, Weltmusikalisches mit dem Quartett Lebiderya, traditionell Modernes mit den Trios der Pianistin Geri Allen, Avantgardeskes mit Konzerten von Michel Portal, Aki Takase und Pierre Favre und auch eine Prise Rockjazziges mit dem Drummer Manu Katché.

Ein umfassendes Programm mit der Tendenz zur Bestandsaufnahme, mit dem Bert Noglik eine solide Basis gelegt hat, um auf dem Weg zum 50-jährigen Jubiläum des Festivals 2014 noch mehr Eigenes wagen zu können.

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