Eine echte Stadt, eine Musikstadt zumal vom Anspruch Münchens braucht wenigstens einen Weltklassekonzertsaal. Braucht den auch Blaibach, ein zweitausend Einwohner-Ort im märchenhaft faszinierenden Bayerischen Wald, wo es in der Gegend doch schon die wahrlich zauberhaften Kulturwald Festspiele gibt?
So ähnlich stellte es sich dar im großen Saal der Bayerischen Architektenkammer beim architekturclub3, als der visionär-konkret vorausschauende Architekt und Stadtplaner Peter Haimerl eingeladen hatte zur Diskussion der Frage Warum kann´s Blaibach? Blaibach hat seit kurzem was München nicht hat. Einen sensationellen Konzertsaal. Den Peter Haimerl entwickelt hat. Motiviert vom umtriebigen Intendanten der Kulturwaldfestspiele, dem weltläufigen Bariton Thomas E. Bauer. Dritter im Bunde: Toni Schmid vom Bayerischen Kultusministerium, bekannt nicht nur für seine omnipräsente Vernetzung auf allen Kanälen. Der Saal war überfüllt, das Thema brennend aktuell. Obwohl es ja um Blaibach ging. Zuvörderst. Und das ist schon fast wie im wunderbaren Märchen, dass da jetzt, als wäre es von einem fernen Sonnensystem kommend in der Ortsmitte eingeschlagen, ein schier unglaubliches Architektur-Teil steht mit Granit-Findling-Fassade und Weltklasse-Akustik und Sichtbetonfaltungen für 200 hörende plus musizierende Menschen, in Schräglage Richtung Erdmittelpunkt hin.
Gesprächsweise entwickelt sich die Entwicklungsgeschichte dieser Vision durch alle politischen und gemeindlichen und finanztransaktionstechnischen Ebenen hindurch. Bis dann fast einhellige Begeisterung da war in Blaibach und allen übergeordneten auch politischen Gremien. Angetrieben, motiviert, begeistert von Thomas E. Bauer.
Und da war dann auch klar, wie so was denn geht. Einer muss der Wahnsinnige sein. Der Überzeuger. Der Begeisternde. Wie damals, als August Everding das Prinzregententheater in seinen aktuellen Zustand vom reinen Reden her ins baulich Reale transferierte. Wo ist der Everding 4.0? Bei all der Power, die in München tobt, in Richtung Konzertsaal, müsste der sich doch finden lassen. Und bei all den Aktivitäten in der Stadt. Erste Relativierungsbegradigungen tauchen ja schon auf von denen, die das meinten, bestens entschieden zu haben. Rein funktional mochte das ja stimmen. Aber in Zeiten wie diesen mit ihrer Respiritualisierung der Glaubens-und-Wertesysteme ist anderes angesagt. Da gibt es reichlich was zu tun. Und es gibt wahrhaft Unzählige in dieser Stadt, die motiviert sind. Die Hoffnung lebt.