Es geht auch anders als bei Bahn und GdL. Schnell haben sich der Deutsche Bühnenverein und die Künstlergewerkschaften GDBA, VdO und DOV auf Gagenerhöhungen einigen können. Man reibt sich ungläubig die Augen. In der Vergangenheit waren die Auseinandersetzungen auch durchaus heftiger. Das Zeichen ist aber richtig, denn auch im Kulturbereich sollte bei allen Differenzen gegenseitiger Respekt vorherrschen.
PRESSEMELDUNG des DEUTSCHEN BÜHNENVEREINS
Gagen der Bühnenkünstler und Orchestermusiker steigen bundesweit
Der Deutsche Bühnenverein als Arbeitgeberverband der Theater und Orchester und die Künstlergewerkschaften (GDBA, VdO und DOV) haben sich heute in Köln auf Gagenerhöhungen für die künstlerischen Mitarbeiter der Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen sowie für die Musiker der Orchester verständigt. Für die Einrichtungen der Länder einigten sich die Tarifparteien auf 2,1 Prozent mehr Lohn ab 1. März 2015. Die Lohnerhöhung an kommunalen Theatern und Orchestern steigen zum selben Zeitpunkt um 2,4 Prozent. Der Tarifabschluss orientiert sich wie üblich an den Lohnerhöhungen für den öffentlichen Dienst; diese fallen bei Ländern und Kommunen meist unterschiedlich aus.
„Die Lohnerhöhung stand nie zur Diskussion. Auch wir wollen, dass die Künstler den wohlverdienten Lohnzuwachs bekommen. Die Warnstreiks der letzten Tage waren also völlig überflüssig“, äußerte Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, heute in Köln. Eine Diskussion gebe es lediglich darüber, welche Lohnbestandteile von den Tariferhöhungen umfasst werden. Während beispielsweise die Musikergewerkschaft DOV der Auffassung ist, dass auch zahlreiche außertarifliche Vergütungen der Musiker zu erhöhen sind, steht der Bühnenverein auf dem in einem Rechtsstreit mit der DOV 2013 vom Bundesarbeitsgericht bestätigten Standpunkt, es seien lediglich die im Tarifvertrag festgelegten Grundvergütungen anzuheben. Der Bühnenverein hat nun für die diesjährige Tarifrunde diesen Standpunkt zurückgestellt, um dem Publikum die Bestreikung von Vorstellungen zu ersparen.