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Celan singt

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Musiktheater in sieben Entwürfen –
so charakterisieren der Komponist Peter Ruzicka und sein Librettist Peter Mussbach ihre „Celan“-Oper, die soeben an der Dresdner Staatsoper uraufgeführt wurde. Die Lyrik Paul Celans bildet ein Zentrum im Schaffen Ruzickas, angefangen von der „Todesfuge“ (1968/69) und bis jetzt zu „Celan“.

Musiktheater in sieben Entwürfen –so charakterisieren der Komponist Peter Ruzicka und sein Librettist Peter Mussbach ihre „Celan“-Oper, die soeben an der Dresdner Staatsoper uraufgeführt wurde. Die Lyrik Paul Celans bildet ein Zentrum im Schaffen Ruzickas, angefangen von der „Todesfuge“ (1968/69) und bis jetzt zu „Celan“. Ruzickas „Musiktheater“ erzählt nicht die Biografie des Dichters, sie will auch nicht „Vergangenheitsbewältigung“ sein, vielmehr ruft sie in drei Dutzend oft sehr kurzen Szenen, die in einer Pariser Metro-Station, einem Wartesaal in Deutschland, einem Bukarester Kaffeehaus, in Salons, leeren Zimmern, auf einer Brücke oder auch nur irgendwo spielen, Erinnerungen wach. Es sind Lebensstationen des Dichters Celan in schwerer Zeit, Erinnerungen, die über die Figur hinausdrängen, die die Not vieler Menschen widerspiegeln: einer Not, die weiterzuwirken scheint bis heute – die keinen unberührt lassen dürfte, so wie sie Peter Ruzicka schon in jungen Jahren fast existenziell getroffen hat. Unser Bild zeigt die Szene in einem Bukarester Kaffee-haus. Es ist Silvester. In der Fröh-lichkeit tauchen die Gespenster der Vergangenheit unverändert lebendig wieder auf. Kritik Seite 33

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