Das Landesjugendblasorchester Sachsen ist ein Auswahlorchester, das besonders begabten Musikerinnen und Musikern im Alter von 14 bis 27 Jahren die Möglichkeit bietet, in zwei Projektphasen pro Jahr, anspruchsvolle sinfonische Bläsermusik unter professioneller Anleitung zu erarbeiten. In den beiden Projektphasen 2009 hat das Orchester Tonaufnahmen für den Musikverlag Rundel produziert. Über die Orchesterarbeit und die Verlagsproduktion sprach Norman Grüneberg mit dem Musikverleger Thomas Rundel.
Was veranlasst den MV Rundel, eine CD-Produktion mit dem LJBO Sachsen zu realisieren?
Die Neuerscheinungen von RUNDEL werden in der Regel auf CD eingespielt. Die Suche nach den besten Klangkörpern für unsere Aufnahmen ist nicht immer einfach. Die Anforderungen und Ansprüche unsererseits sind sehr hoch, natürlich auch die unserer Kunden, die Dirigenten und Leiter von Blasorchestern sind. In Sachsen fanden wir für unser Projekt „Sinfonische Bläsermusik 3“ ideale Voraussetzungen für eine Produktion auf höchstem Niveau. Die Leitung des LJBO Sachsen unter Peter Vierneisel und die Organisation im Verband unter Präsident Thomas Firmenich überzeugte uns sehr und lies uns die Entscheidung nicht schwer fallen.
Sie haben die 2. Projektphase des LJBO Sachsen besucht. Sind Ihre Erwartungen erfüllt worden?
Bei der ersten Projektphase im April 2009 konnte ich leider nicht teilnehmen, da mein Vater kurz zuvor am 9.April verstarb. Doch nahezu selbstverständlich wurde die erste Aufnahmephase mit Bravour gemeistert, und im Anschluss daran wurden mir viele Details vom erfolgreichen Verlauf berichtet. Somit waren die Erwartungen für meinen Besuch bei der zweiten Projektphase natürlich sehr hoch. Als ich dann Anfang August in Frankenberg dabei sein durfte, war ich beeindruckt und begeistert von der Motivation, dem Eifer und der Leidenschaft mit der dort für unsere Musik gearbeitet wurde.
Welche Bedeutung hat die CD-Produktion mit dem LJBO Sachsen innerhalb des Verlagsprogramms?
Die CD-Produktion mit dem LJBO Sachsen wird unter dem Titel „Sinfonische Bläsermusik 3“ erscheinen. Diese Reihe enthält sehr hochwertige und anspruchsvolle Konzert-Blasmusik, die in unserem Verlagsprogramm neben nationaler auch besonders internationale Beachtung findet. Wir reihen uns mit diesem Programm, und vor allem mit dem einzigartigen „deutschen“ Blasorchester-Klang, in das globale Gefüge der weltweiten Bläsermusik ein. Somit hat diese Richtung und auch diese Produktion für uns eine sehr hohe Bedeutung.
Ist die Produktion hochwertiger Aufnahmen sinfonischer Blasmusik inzwischen die Regel auf dem Verlagsmarkt?
Sehr hochwertige Studio-Produktionen mit professionellen Blasorchestern sind in unserem Verlagsmarkt eher selten anzutreffen. Vor allem zeitliche Einschränkungen verhindern eine intensive Beschäftigung mit der Musik und somit auch den passenden Rahmen für eine Spitzen-Produktion. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen des Musikverlages RUNDEL ganz besonders bei allen Beteiligten bedanken, vor allem beim Sächsischen Blasmusikverband, der den idealen Rahmen für eine erfolgreiche Durchführung geschaffen hat !
Welche Wege wird der MV Rundel zur Weiterverbreitung vor allem sinfonischer Bläsermusik beschreiten?
Unser stetes Anliegen im Musikverlag RUNDEL ist die Verbreitung qualitativ hochwertiger Blasmusik, d.h. bestmögliches, praxisorientiertes und spielfähiges Notenmaterial anzubieten, mit dem unsere Blasorchester erfolgreich sein können. Ob das nun die Richtung Konzertmusik, moderne Unterhaltungsmusik oder volkstümliche Blasmusik ist, wir möchten stets kompetenter Ansprechpartner für Musiker und Dirigenten sein. Unser Verlagsprogramm wird hierzu über klassische Printmedien wie Kataloge, Broschüren, Flyer ebenso angeboten als auch online unter www.rundel.de . Natürlich hat uns das Internet vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet, unsere Musiknoten und Tonträger rund um den Globus abzubieten.
Konstatieren Sie Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern bei der Annahme Ihrer Verlagsangebote?
Den einzigen Unterschied kann ich in der Anzahl und flächendeckenden Verbreitung der Musikvereine und Blasorchester sehen. Gerade in unmittelbarer Nähe unseres Firmensitzes in Süddeutschland gibt es sehr, sehr viele Musikvereine, Stadtkapellen und Auswahl-Orchester. Aber ich bin mir ganz sicher, dass vor allem in Sachsen sehr gute Voraussetzungen geschaffen werden oder wurden, um ein flächendeckendes Blasmusikwesen aufzubauen und weiterzuentwickeln. Ich wünsche allen Beteiligten dort weiterhin viel Erfolg und Freude an der Musik.