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Foto: Ralf Dombrowski
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Ein bisschen Glück gehört dazu: zum Start des 29. Südtirol Jazz Festival Alto Adige

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Manchmal sind es Details, die Klaus Widmann glücklich machen. Im Jahr 2004 hatte er die Leitung des Südtirol Jazz Festivals Alto Adige übernommen, nachdem der praktizierende Arzt und Musikenthusiast zuvor bereits intensiv an der Programmplanung mitgewirkt hatte. Seitdem versucht er mit wachsendem Erfolg, aus der einstigen Insider-Veranstaltung ein Kultur-Event für die ganze Region werden zu lassen.

Und nun war am Samstag beim Konzert des kolumbischen Harfenisten Edmar Castaneda im Duo mit dem Mandolinen-Meister Hamilton De Holanda aus Brasilien in der Prinoth Produktionshalle in Sterzing erstmals der Landeshauptmann von Südtirol Luis Durnwalder im Publikum - und außerdem auch noch begeistert. „Für mich ist das ein wichtiges Zeichen, dass das Festival inzwischen eine Schwelle überschritten hat, nicht nur als Veranstaltung, sondern auch als kulturelles Markenzeichen der Region wahrgenommen zu werden“, meint Widmann und erzählt weiter, was er alles unternommen hat, um diesen Punkt zu erreichen.

Da ist zum einen die umfassende regionale Einbindung in das Programm des Festivals. Von den rund 75 Konzerten - rechnet man Sessions und Workshop hinzu sind es in diesem Jahr rund 100 Veranstaltungen innerhalb von 10 Tagen – finden viele an ungewöhnlichen Orten statt. Widmann bringt Jazz nach Schenna hinter Meran ebenso wie auf die Rif Emilio Comici Berghütte auf 2.154 Metern am Fuße des Langkofels. Er lässt Musiker im Weingut Lageder ebenso spielen wie auf Schloss Prösels oder im Messner Mountain Museum auf Burg Sigmundskron bei Bozen. Damit erreicht die Musik nicht nur die erklärten Fans der Materie, sondern Wanderer und Mountain Biker, Touristen und Önologen, Familien und Zaungäste. Die Resonanz der Menschen ist überrascht, anerkennend und in der Regel begeistert, zeigt sich Südtirol damit doch von einer rundum weltoffenen, zeitgemäßen und auch wagemutigen Seite.

Darüber hinaus legen Klaus Widmann und sein Team Wert darauf, sowohl internationale als auch alpin benachbarte Projekte zu präsentieren. Eine enge Zusammenarbeit verbindet das Festival beispielsweise in diesem Jahr mit Bayern. Denn in Kooperation mit den Münchner Musikhochschule und der Stadt und Universität Regensburg wurden mehrere Gastspiele möglich, die neben dem Jazz Orchester Regensburg – Volvo Big Band, dem Uni Jazz Orchester Regensburg und dem U.M.P.A. Jazz Orchestra Munich auch kleinere Formationen wie das Martin Auer / Florian Trübsbach Quintett oder das Claus Reichstaller Jazz4tet nach Südtirol bringen, letzteres unter anderem mit einer Weltpremiere am Sonntag Abend zusammen mit Streichern und den Sängerinnen des Trios Ganes.

Schließlich gibt es noch die internationalen Stars von Michel Portal bis Terence Blanchard und Sarah Jane Morris bis Youn Sun Nah, die dem Festival bis zum kommenden Sonntag die nötige mondäne Würze geben. Wenn dann auch noch das Wetter wie bei der Eröffnung auf Burg Sigmundskron mitspielt, dann kann Klaus Widmann nach Monaten der Vorbereitung endlich entspannt durchatmen. Denn der Freitagabend brachte mit dem Cellisten Ernst Reijseger, der das Publikum mit verschiedenen Projekten musikalisch von der freien Moderne über Afrika bis nach Sardinien führte, dem Trio des Harfenvirtuosen Edmar Castaneda mit seiner melodramatisch singenden Gattin Andrea Tierra und dem New Yorker Cello-Freak Dana Leong und dem charmant zickigen Duo des Pianisten Jason Lindner mit der Sängerin Marina Blumin drei Projekte auf die Bühne, die jedes für sich das Zeug hatte, die Menschen unter lauem Nachthimmel zu betören. Das hatte Stil und auch das ist ein wichtiger Punkt, um sich in der Konkurrenz der Sommertermine zu behaupten.

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