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Steffen Lieberwirth rechts im Bild mit Intendantin Ulrike Hessler und Labelchef Günter Hänssler. Foto: Matthias Creutziger
Steffen Lieberwirth rechts im Bild mit Intendantin Ulrike Hessler und Labelchef Günter Hänssler. Foto: Matthias Creutziger
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Erlebte Dresdner Opernzeit – Volume 2 der Semperoper Edition ist bei Profil erschienen

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Als Pressekonferenz war die Vorstellung von Volume 2 der Semperoper Edition annonciert, aber es wurde eine bewegende Matinee daraus. Denn Projektleiter Steffen Lieberwirth, Chefproduzent des Mitteldeutschen Rundfunks, fesselte nicht nur mit der Beschreibung seiner beinahe schon kriminalistischen Spürarbeit bei der Rekonstruktion der Aufnahmen von Beethovens „Fidelio“ aus dem Jahr 1948, der ersten Premiere, die im reparierten „Großen Haus“ der Sächsischen Staatstheater stattfand.

Bis 1985, dem Jahr der Wiedereröffnung der Semperoper, sollte das einzige Dresdner Theater, dass dem Bombenangriff vom 13. Februar 1945 nicht vollständig zum Opfer fiel, gemeinsame Spielstätte für die Sparten Schauspiel und Oper sein.

Lieberwirth hatte zur Pressekonferenz auch Kinder der damaligen Protagonisten Elfride Trötschel, Christel Goltz und Joseph Keilberth eingeladen, deren lebhafte Schilderungen mit dazu beitrugen, anschaulich zu machen, was diese Inszenierung in der Nachkriegszeit für die Dresdner bedeutet hatte. Die Wiederinbesitznahme ihres Theaters, das Wiederaufgreifen ihrer kulturellen Traditionen stellte einen wichtigen Teil einer „Heilung“ der Bevölkerung von den Bomben- und Kriegstraumata dar.

Semperoper-Intendantin Ulrike Hessler hob die Bedeutung der Ton- und Filmdokumente für ein geschichtsträchtiges Haus wie das Dresdner hervor, das von Namen wie Busch, Furtwängler und Keilberth geprägt worden sei. Das Ziel des Projekts Semperoper Edition ist es, die musikalische Geschichte des Dresdner Opernhauses mit seinen Sängern und Inszenierungen im 20. Jahrhundert in Musik und Bild zu dokumentieren. Auf die erste – bereits mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnete – Edition „Gott, welch Dunkel hier“ folgt nun Volume 2 mit Beethovens „Fidelio“.

Lieberwirth und sein Team haben mit Akribie die Aufnahmen restauriert, die hauptsächlich als Radio-Livemitschnitt der Festaufführung zur Eröffnung des Großen Hauses 1948 erhalten war, und zwar verteilt über die Archive einiger Landesrundfunkanstalten sowie des ORF. Unerlässlicher Partner für solche Projekte sind dann auch Archive wie das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA), die DEFA-Stiftung, aber auch die Sächsische Landesbibliothek und das historische Archiv der Semperoper. Auch die neue Volume 2 der Edition Semperoper schöpft aus dem Vollen und bietet neben dem erstmals veröffentlichten Mitschnitt eine DVD mit dem Dokumentarfilm „Mir ist so wunderbar“ mit Zeitzeugenberichten der Sopranistin Lisa Otto, des Konzertmeisters der Staatskapelle Dresden Reinhard Ulbricht, der MDR-Rundfunksprecherin Christa Klose, des Tonmeisters der Rundfunkübertragung Gerhard Steinke und anderen. Ein Beiheft mit über 170 Seiten stellt mit zahlreichen Abbildungen und Originaldokumenten ein Kompendium für den geschichtsinteressierten Opernliebhaber dar.

Fidelio - das große Haus. Semperoper Edition Vol. 2
Profil PH 10033
 

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