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Diskussion um Fritz Buschs Vertreibung. Foto: nmzMedia
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Fritz Busch: MIDEM- Classical Award für MDR-Figaro - und eine nmzMedia-Dokumentation

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1933 wurde Fritz Busch, Generalmusikdirektor der Staatskapelle Dresden, von der SA während eines Konzerts vom Pult vertrieben. Die CD/DVD-Box der Reihe „Staatskapelle Dresden Vol.30“ erhielt den MIDEM Classical Award“. nmzMedia steuerte Filmmaterial bei. In Dresdens Semperoper fand eine Diskussion zum Thema „Macht und Musik“ statt. Gäste: Gerd Uecker, Intandant, Michael Ernst, Autor, Journalist und Maler, Isabel Mundry, Komponistin und Jürgen Schaarwächter, „Brüder Busch Archiv“. Theo Geißer, nmz, moderierte.

Die Ära der Sächsische Staatskapelle Dresden unter ihrem Dirigenten Fritz Busch war künstlerisch eine sehr fruchtbare - bis sie 1933 abrupt endete. Fritz Busch und Dresden - dieses Thema ist so emotionsgeladen wie wohl kein anderes in der an Ereignissen wahrlich überreichen Kapell- und Operngeschichte der Kunststadt an der Elbe. Tage nach seinem ersten Konzert mit der Staatskapelle im Dezember 1920 schwelgte der Dirigent "noch dauernd in einer Seligkeit über den herrlichen Klang und all die wunderbaren Eigenschaften dieses Orchesters" und blickte optimistisch in eine womöglich gemeinsame Zukunft.

Etwas mehr als zwölf Jahre später, am 07. März 1933, sah er sich nach einem von den Nationalsozialisten initiierten Desaster um die "Rigoletto"-Aufführung in der Semperoper veranlasst, ein unwiderrufliches, bitteres "Aus" in seinen Arbeitskalender und damit unter seine gesamte Dresdner Tätigkeit zu schreiben. Fritz Busch konnte und wollte sich nicht mit den Nationalsozialisten arrangieren, lieber nahm er seinen Hut. Später meinte er, dass es vielleicht sogar gut war, dass die Nazis ihn 1933 abgesetzt hatten, wer weiß, in welches persönliches und künstlerisches Dilemma ihn ein Bleiben in Dresden gestürzt hätte.

In den Schicksalstagen des März 1933 allerdings vermochte das Gros der Orchestermusiker nicht einmal mehr eine Spur jener einstigen Begeisterung zu zeigen, geschweige denn sich offen zu ihrem Generalmusikdirektor zu bekennen. Die befruchtend elektrisierende Spannung der "ersten Stunde", die beiderseits durch ein wahrhaft fundamentales künstlerisches Erlebnis ausgelöst worden war, führte zu einer Zusammenarbeit, deren Ergebnisse als "Ära Busch" in die Dresdner Musikgeschichte eingegangen sind, deren jähes Ende jedoch einen tief dunklen und durch nichts wieder zu erhellenden Schatten über all den vorausgegangenen musikalischen Glanz gebreitet hat.

Die CD-Box "Fritz Busch und Dresden", die 2008 im Rahmen der von MDR FIGARO initiierten "Edition Staatskapelle Dresden" erschienen ist, wurde in Cannes mit dem MIDEM Classical Award 2009 in der Kategorie "Historical" ausgezeichnet. Die internationale Jury würdigte damit eine außerordentliche Dokumentation des Labels Profil - Edition Günther Hänssler, die als eine späte Wiedergutmachung für den 1933 von den Nazis aus Deutschland vertriebenen Dirigenten Fritz Busch konzipiert ist. Sie entstand in enger Zusammenarbeit von MDR FIGARO und dem Deutschen Rundfunkarchiv.

Die Box enthält drei CDs mit sämtlichen existierenden Aufnahmen der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Fritz Busch zwischen 1923 und 1932, dazu gehören ein Begleitbuch sowie eine DVD mit Zeitdokumenten und einem originalen, in der Semperoper 1932 gedrehten Kinofilm (Tannhäuser-Ouvertüre).

Sie erschien als Vol. 30 innerhalb der vom MDR mit dem Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt am Main (DRA) und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) koproduzierten Edition Staatskapelle Dresden, die seit 2005 Sternstunden der Musik erfolgreich auf dem CD-Markt vorstellt.

Der MIDEM Classical Award zählt neben dem Grammy zu den wichtigsten Auszeichnungen der Musik-Industrie. 127 Labels unterschiedlicher nationaler Provenienz hatten insgesamt 645 Aufnahmen für den Preis eingereicht. Über die Vergabe entschied eine internationale Kritiker-Jury mit Mitgliedern aus 23 Ländern.

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