Die gute alte Jazz-Session bei den Donaueschinger Musiktagen hat ausgedient seit Reinhard Kager, früher Musikkritiker, unter anderem auch für die neue musikzeitung, die Fronten vertauscht hat und als zuständiger Jazz-Redakteur beim Südwestrundfunk arbeitet.
Schon im Vorjahr deutete sich mit der Verpflichtung von Wolfgang Mitterer an, wohin Kagers Konzept zielt: Kager möchte demonstrieren, wie sich die experimentelle Improvisationsmusik derzeit der elektronischen und komponierten Neuen Musik annähert. Als Zeugen dafür hat er diesmal den britischen Saxophonisten Evan Parker und dessen Electro-Acoustic-Ensemble eingeladen, das sich darüber hinaus mit dem Duo Furt verbündete. Als zweites Ensemble trat das Duo erikm/Christian Fennesz (unser Bild) auf: erikm, in Marseille lebender Turntable-Spieler (links) und Christian Fennesz, ein „Notebook-Pionier“ aus Wien, spielten in Donaueschingen ihr erstes gemeinsames Konzert. Beide Musiker blicken auf eine „bewegte Vergangenheit“ als Rock-Gitarristen zurück, jetzt beschäftigen sie sich vor allem mit elektronisch-geräuschhaften „Abstraktionen“. Der Bericht über die Donaueschinger Musiktage steht auf den Seiten 33 und 34.