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Händel-Preis 2024
Händel-Festspiele Halle werden eröffnet. Foto: Händelfestspiele, Ziegler
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Händels Zeit am Dresdner Hof - Händel-Festspiele in Halle werden eröffnet

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Halle - Händels Zeit am Dresdner Hof ist Thema der am Donnerstag (2. Juni) in Halle beginnenden Händel-Festspiele. In den vergangenen Jahren war der Komponist Georg Friedrich Händel (1685-1759) dem internationalen Publikum in seiner Geburtsstadt bereits als Europäer und Engländer vorgestellt worden. Nunmehr wird Händel als Sachse den Festspielgästen präsentiert. Werke, zu denen ihn sein Aufenthalt bei den königlichen Hochzeitsfeierlichkeiten im Mai 1719 am Dresdner Hof inspirierten, stünden im Zentrum der Aufführungen, Konzerte und Vorträge, sagt Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Festspiele.

Birnbaum ist überzeugt, dass die herausragenden Konzertereignisse wieder mehrere Zehntausend Gäste aus aller Welt nach Halle locken werden. Im vergangenen Jahr seien bei den Händel-Festspielen mehr als 40.000 Besucher gezählt worden, sagt er.

50 Veranstaltungen mit 1.400 Künstlern
Die 50 Veranstaltungen während der Festspiele werden von 1.400 deutschen und ausländischen Künstlern gestaltet. Zu den Debütanten gehören die Echo-Klassik-Preisträgerin Vivica Genaux, das Ensemble Europa Galante aus Italien und das Orchestra of the Age of Enlightenment aus Großbritannien.

Markenzeichen der halleschen Festspiele sind die Opernaufführungen. Allein sieben - vier in szenischer Aufführung, drei in konzertanter - stehen auf dem Programm. Premiere hat «Ottone», zu der Händel durch Antonio Lottis in Dresden aufgeführten «Teofane» angeregt wurde. Im Goethe-Theater Bad Lauchstädt ist «Teofane» zu hören. Dort gibt es auch Händels Zauberoper «Rinaldo» als Marionettenaufführung durch Mailänder Künstler.

In Halle seien bislang fast alle Händel-Opern aufgeführt worden, sagt Händel-Forscherin Karin Zauft und verweist auf eine weitere Spezialität der Festspiele: die enge Verbindung von Händel-Forschung und Aufführungspraxis.

Bewährtes wie der «Messiah», «Bridges to Classics» und die große Open-Air-Abschlussveranstaltung in der Galgenbergschlucht finden auch 2011 statt. Ausgebaut wurden der Brückenschlag zu anderen Musik- und Ausdrucksformen wie Tanz und Jazz, interreligiöse und interkulturelle Projekte. «Wir wollen mit unseren Angeboten unverwechselbar und zukunftsträchtig bleiben und auch neues Publikum gewinnen», betont der Festivalchef.

Auf einem guten Kurs sieht Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) die Festspiele «für den großen Sohn der Stadt». Händels Musik an authentischen Orten, die Einbeziehung fast aller Bevölkerungsschichten und die Balance zwischen Tradition und Innovation im Namen des Barocks seien Garant für weiter wachsende Anziehungskraft von Festival und Stadt, sagt sie.


Fünf Daten zu den Händel-Festspielen in Halle
- Georg Friedrich Händel wurde am 28. Februar 1685 in Halle geboren, er starb am 14. April 1759 in London

- sein Geburtshaus ist heute ein Museum, Sitz der Internationalen Händel-Gesellschaft und der Stiftung Händel-Haus

- die ersten Händel-Festspiele wurden 1922 ausgerichtet, seit 1952 werden sie jährlich veranstaltet, anfangs auf sechs Tage beschränkt wurden die Festtage 1999 auf zehn Tage verlängert, 2003 kam ein weiterer Tag hinzu

- die Zahl der Besucher liegt jährlich bei 40.000

- finanziert werden die Festspiele durch das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle sowie durch Sponsoren aus Wirtschaft, Politik und Kultur, der Gesamtetat beträgt 1,5 Millionen Euro.

 

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