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Herzlich willkommen zurück im Alltag, Christina Weiss. Dass Sie sich in so schwierigen Zeiten an die Spitze der kulturpolitischen Verantwortung für unser Land stellen, verdient alle Achtung. Auch dass Sie, quasi als erste Amtshandlung, den Konflikt mit Ihrem Minister-Kollegen Hans Eichel aufnehmen, dem es, zumindest was die Situation der Künste angeht, offensichtlich an Sachverstand mangelt, ehrt. Natürlich werden Sie, kaum vereidigt, mit Wünschen, Bitten, Forderungen, die gelegentlich den Gestus der Bedrohung in sich tragen, überhäuft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Kultur in Deutschland ist auf allen Ebenen und allerorten existenziell bedroht. Als Kulturstaatsministerin sollen Sie dem deutschen Film endlich zu internationaler Geltung verhelfen, die Theaterlandschaft retten und – am besten – die Ergebnisse der Pisa-Studie durch hochkarätige kulturelle Bildungspolitik vergessen machen.

Herzlich willkommen zurück im Alltag, Christina Weiss. Dass Sie sich in so schwierigen Zeiten an die Spitze der kulturpolitischen Verantwortung für unser Land stellen, verdient alle Achtung. Auch dass Sie, quasi als erste Amtshandlung, den Konflikt mit Ihrem Minister-Kollegen Hans Eichel aufnehmen, dem es, zumindest was die Situation der Künste angeht, offensichtlich an Sachverstand mangelt, ehrt. Natürlich werden Sie, kaum vereidigt, mit Wünschen, Bitten, Forderungen, die gelegentlich den Gestus der Bedrohung in sich tragen, überhäuft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Kultur in Deutschland ist auf allen Ebenen und allerorten existenziell bedroht. Als Kulturstaatsministerin sollen Sie dem deutschen Film endlich zu internationaler Geltung verhelfen, die Theaterlandschaft retten und – am besten – die Ergebnisse der Pisa-Studie durch hochkarätige kulturelle Bildungspolitik vergessen machen.Eine sisyphusionelle Aufgabenpalette, zu der die Musik mit kräftigen Klangfarben beiträgt.
Wir wollen hier heute – etwas untypisch – aber nicht in den Gefangenenchor der Etatfeilscher einstimmen, sondern auf mögliche Partnerschaften aufmerksam machen. Da gibt es den Deutschen Musikrat, dem es – vor allem in auf eichelinische Sicht verengter Betrachtungsweise – gerade nicht besonders gut geht. Immer-hin hat dieser Rat in den vergangenen fünfzig Jahren dafür gesorgt, dass mit den versammelten Kräften bürgerschaftlichen Engagements die Strukturen eines in weiten Teilen immer noch funktionierenden Musiklebens geschaffen und – soweit möglich – erhalten wurden. Gern tragen wir Geigen ins Streichorchester und erinnern an „Jugend musiziert“, „Jugend jazzt“, Chor-, Orchester- und sonstige Wettbewerbe mit Förder-Charakter. Bundesjugendorchester und BuJazzo entwickelten sich zu Kultur-Botschaftern unseres Landes. Wir rekapitulieren den zähen, wenn auch nicht immer mit Erfolg gekrönten Kampf um die Grundversorgung im Bereich der musi(kali)schen Bildung und scheuen uns nicht, auf die deutlichen Fortschritte hinzuweisen, die das verjüngte Verbands-Präsidium bei der sicherlich überfälligen Reform der Musikrats-Strukturen in den vergangenen zwei Jahren erreicht hat.

Kurzum – da gibt es eine gestandene Bürgerinitiative, die (bei allen behebbaren Defiziten) Ihr gerade formuliertes Kernziel über die Zeit verfolgt hat und sicher auch in Zukunft teilt: das Streben nach höchstmöglicher Qualität im Bereich kultureller Bildung, nach bestmöglicher Qualifikation im kulturpolitischen Handeln. Für die nächsten acht oder zwölf Jahre Ihrer Amtszeit (parteiungebunden wie Sie sind, könnten Sie der Kultur zur nötigen politischen Kontinuität verhelfen, Flatter-Männer hatten wir da jetzt genug) wünschen wir Ihnen starke Partner. Gut, dass Sie dafür auch selber sorgen können.

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