Ein Autorenteam aus Deutschland, ein Autor aus Österreich, alle waren beim Kongress „New Earports“ in Schweden und berichten an dieser Stelle über ihre persönlichen „Kongresssplitter“. Die Mischung der Teilnehmenden setzte sich, so ist zu lesen, aus Künstlern, Musikerinnen, Dramaturginnen und Konzeptualisten, die für die Programmauswahl von Konzerten für Kinder verantwortlich zeichnen, zusammen. Dabei werden die Publikumsnachwuchs fördernden Aktivitäten Englands, wie schon oft bei internationalen Zusammentreffen, als großes Vorbild herausgestellt. Zu Recht, dort sind bekanntlich seit vielen Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Orchestermitglieder und Komponisten aktiv und sehr rege am Auf- und Ausbau einer eigenen Konzertszene für Kinder und Jugendliche beteiligt.
Bemerkenswert erscheint jedoch, dass das weite Tätigkeitsfeld der Musikpädagogik in die Kongress-Großveranstaltungen der Musikvermittelnnden nach wie vor wenig integriert zu sein scheint. Man nennt sich Musik-Vermittler, nicht Musikpädagoge (was man – professionell betrachtet – auch nicht ist), um damit „besondere Praxisnähe und unmittelbares Musikerleben“ zu demonstrieren.
Beobachtungen zeigen jedoch: Die Gefahr wird zunehmend größer, dass auch die engagiertesten MusikvermittlerInnen monomethodisch stecken bleiben – in einem vermeintlich „lebendigen Musizieren“, welches die zeitgemäß wirkenden Musikpädagoginnen und -pädagogen im deutschsprachigen Raum mitunter nur mit einer großen Portion Wohlwollen zur Kenntnis nehmen können.
Bleibt auch hier wieder einmal die Frage, wie lange es noch dauern wird, bis das allerorts geforderte Zauberwort des Networkings so weite Kreise zieht, dass eine Definition des Begriffs der Konzertpädagogik eine musikalisch-künstlerische und musikpädagogische Berechtigung im Wortsinn erhält?