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Es war schon ein beispielloser Kraftakt, wie die Freie Hansestadt Hamburg ihren Ehrenbürger Johannes Brahms würdigte. Und zwar mit einer Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten, die bisher konkurrenzlos und auf einzigartige Weise ca. 350 Exponate der drei größten Brahmssammlungen in Europa präsentiert. Das Brahms-Institut Lübeck, die Gesellschaft der Musikfreunde Wien, sowie die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, haben in vier Räumen des Museums für Kunst und Gewerbe in strenger Auswahl repräsentative Dokumente, Autographen, Fotos, Bilder und Skulpturen so arrangiert, daß sowohl Musikliebhaber wie Experten eingeladen werden, einen angemessenen Zugang zur eigenwilligen Persönlichkeit von Brahms zu finden. Das Konzept ist didaktisch durchdacht, indem jeder Raum ein Thema hat: 1. Der prominente Brahms, 2. Hamburg, 3. Wien, 4. Kompositionen. Speziell was die Kompositionen betrifft, ist es den Veranstaltern geglückt, den Weg vom Entwurf bis zur Edition auch Laien sinnlich nachvollziehbar zu gestalten. Eine Tonbildschau und ein Hörraum (mit exemplarischen CD-Aufnahmen) ergänzen die Ausstellung um die akustische Dimension.
Hans-Dieter Grünefeld